Zwei meiner Hainbuchen sind nun 14 Jahre alt.
Beide würde ich aber noch als Rohpflanzen bezeichnen. Zwar habe ich beide in den letzten beiden Jahren in Richtung Bonsai gepflegt und teilweise gestaltet.
Dabei habe ich auch manche Gestaltungstechnik ausprobiert.
Bei der ersten versuchte ich im letzten Sommer einen Ast anzupfropfen. Ein Loch durch den Stamm gebohrt und einen Ast durchgezogen und dort eingeklemmt und gehofft das er durch sein Wachstum irgendwann anwächst.
Leider hat es nicht geklappt, da der Ast vom gleichen Baum durch zu enge Biegung angebrochen ist und das Wachstum danach eingestellt hat.
Anfang April habe ich mir den Baum etwas näher angeschaut:
Zu lange Äste wurden auf ein bis zwei Knospen gekürzt. Unpassende Knospen am Stamm wurden entfernt. An der Bohrstelle hat sich eine Knospe entwickelt. Leider auf der falschen Seite. Eine neue Astpfropfung werde ich vorerst nicht vornehmen. Vielleicht lässt sich ja an der Wundstelle noch eine Knospe blicken?
Auch die Astetagen erscheinen mir derzeit nicht ausgewogen genug. Ich überlege noch, ob ich nicht noch den ein oder anderen Ast auch noch entfernen soll?
Den kleinen Sohn bzw. Stamm auf der linken Seite sollte ich noch etwas in Form drahten. Und die erste Bonsaischale soll in diesem Frühjahr auch noch folgen. Vorher möchte ich aber die Grundgestaltung fertig haben.
Die zweite Hainbuche habe ich im letzten Sommer kräftig gekürzt. Danach war ich aber über die weitere Gestaltung etwas verunsichert.
Auch an diesem Baum habe ich die zu langen Äste gekürzt. Kreuzende Äste wurden ausgelichtet. Die Schnittstelle sieht noch bescheiden aus. Einen neuen jungen Ast habe ich hochgedrahtet. Daraus soll die zukünftige Baumspitze entstehen.
Einige wulstigen Schnittwunden am Stamm habe ich nachgeschnitzt, damit diese sauberer verheilen bzw. überwallt werden können.
Der Baum bleibt erst einmal in der Trainingsschale. Im Frühjahr soll der Stumpf des Stammes nachbearbeitet werden. Mir schwebt ein kleiner Totholzbereich vor, der die drei Äste verbinden soll und den Baum harmonischer darstellen soll. Unklar bin ich mir noch wie ich das offene Holz vor Verrottung versiegeln soll?
Damit keine Keime in die offenen Schnittwunden eindringen können, wurden diese mit Wundknete versiegelt.
Als nächstes werde ich mich über Werkzeug zur Holzbeareitung informieren. Älteres Hainbuchenholz ist recht hart. Mal sehen wann ich mich an die weitere Gestaltung mache?
Konstruktive Vorschläge sind willkomen!
Bei der 2. Buche würde ich eine Halbkastkade draus machen, also den linken Ast als neue Spitze aufbauen. Den rechten weiter nach Unten wachsen lassen und Polster bilden. Das unterstreicht dann auch die Bewegung des Stammes – wenn Du den kleinen Ast, den Du hochgedrahtet hast als neue Krone gestaltest, geht der Charakterverloren, finde ich.
Dann hättest Du links eine neue Krone, wenn Du sie nach oben wachsen lässt und Äste für die Seite und Tiefe wachsen ließest, und rechts den Kaskadenast. Sozusagen den linken Ast als Shohin Bonsai gestaltest.
So ähnlich wie hier:
http://ibonsaiclub.forumotion.com/t3474-semi-cascade-ficus-nerifolia
@ Andre
gefällt mir die Idee mit der Halbkaskade 😉
na, das war doch der Plan, oder nicht 😀