Ficus microcarpa (retusa) – Bayanfeige als Bonsai

Der Ficus auch Gummibaum oder Feige genannt ist eine sehr artenreiche Baumart. Es sind derzeit über 800 verschiedene Ficus-Arten bekannt, welche hauptsächlich in den Tropen aller Kontinente vorkommen. Entsprechend vielfältig sind auch die Größen und das Aussehen der Bäume und Blätter. Eine Charaktereigenschaft aller Arten ist der Milchsaft (Latex) unter der Rinde. Auch der europäische Feigenbaum gehört zur Familie Ficus!

Vorkommen:
Südostasien
Helles subtropischen Klima.

Blatt:
derbe ledrige dunkelgrüne Blätter mit kurzer dumpfer Spitze.

Ficus microcarpa
Ficus microcarpa

Rinde:
Junge Triebe sind zu Beginn bräunlich und werden mit dem Alter grau mit weißer unregelmäßiger Masserung.

Winter:
nicht winterhart

Bonsaieignung:
Auf Grund seiner sehr guten Schnittverträglichkeit sehr gut als Bonsai geeignet. Da er aber nicht winterhart ist, sollte man für die kalte Jahreszeit einen Platz für ihn haben, wo die Temperatur nicht unter 15 Grad fällt und möglichst viel Licht verfügbar ist.

Ficus retusa als kleiner Bonsai-Baum
Ficus retusa als kleiner Bonsai-Baum

Beschaffung:
Im Fachhandel gibt es oft eine große Auswahl von der Jungpflanze bis zum bereits gestalteten Bonsai in verschiedenen Altersabstufungen.

Standort:
Im Sommer (Mai bis Oktober) am besten im Freien hell bis sonnig. Bei Temperaturen unter 15 Grad sollte man vorsichtig sein. Wobei dies nur für längere Kälteperioden gilt eine kühle Nacht mit 12 Grad verträgt ein Ficus normalerweise ohne Schaden.
Im Winter ist ein heller bis sonniger Ort mit minimal 15 Grad oder höher empfehlenswert.

Bayanfeige (Ficus microcarpa) als Bonsai-Baum
Bayanfeige (Ficus microcarpa) als Bonsai-Baum

Giessen und Düngen:
Durchdringend gießen und zwischen den Wassergaben sollte die Erdoberfläche abgetrocknet sein. Staunäße wird genauso wenig vertragen wie ein durchtrockneter Wurzelballen. Beides kann zum Abwurf einiger Blätter führen.
Während der Wachstumszeit reichlich düngen und in der lichtärmeren Jahreszeit wesentlich weniger.

Substrat:
2 Teile Anzuchterde oder Torf, 1 Teil Akadama, 1 Teil mineralischer Anteil wie Bims oder Lavalit

Umtopfen:
Je nach Alter alle ein bis fünf Jahre. Ein Wurzelschnitt wird sehr gut vertragen.

Gestaltung:
Im Prinzip ist fast jede Form machbar. Das typische Aussehen eines Urwaldficus sind eine flache Krone in Form eines Regenschirmes und ein verwundener Stamm im hohen Alter auch mit Luftwurzeln.
Wenn ein schnelles Dickenwachstum des Stammes gewünscht wird, sollte man die ersten zwei Jahre den Baum austreiben lassen. Danach werden die Triebe auf die Wunschlänge zurück geschnitten und über die Jahre durch drahten und spannen in die gewünschte Form gebracht.

Rückschnitt:
wird sehr gut vertragen und ist fast das ganze Jahr über möglich. Wobei in den sommerlichen Monaten ein Neuaustrieb schneller wahrscheinlich ist.
Für eine feinere Verzweigung und zur Formerhaltung wird ene Blattschnitt sehr gut vertragen. Dies sollte man am besten in einer der Wachstumsphasen und nur bei gesunden Pflanzen machen. Dabei wird nur das Blatt ohne Stengel abgeschnitten. Der Stengel vertrocknet danach und fällt ab. An der Achsel treibt ein neues Blatt das bei sonnigem Stand kleiner sein wird aus.

Drahten:
Ist auf Grund mehrerer Wachstumsphasen im Jahr auch über das ganze Jahr möglich. Dabei sollte man immer den Draht immer wieder kontrollieren, damit er nicht in das Holz einwächst und unschöne Schnitt und Druckstellen hinterläßt.
Bei älteren Ästen steuert man die Wuchsrichtung durch spannen der Äste.

Vermehrung:
Am einfachsten über Stecklinge. Beim Formschnitt die verholzten Stücke in einen Joghurtbecher mit Wasser stellen. Nach 3-6 Wochen haben sich die ersten weißen Wurzeln gebildet. Nun kann man diese Stecklinge in Substrat pflanzen und von klein auf die Form bestimmen.
In der Fachliteratur wird meist empfohlen die Stecklinge in Anzuchterde in einem kleinem Anzuchtgewächshaus mit Bodenwärme (Heizung, Heizkabel oder Heizmatte) zu ziehen. Bei mir hat dies nicht so zuverlässig wie die Joghurtbechermethode funktioniert.

Schädlinge und Krankheiten:
Schildläuse, Blattläuse …

40 Comments

  1. tini 23. März 2010
  2. Bernd 23. März 2010
  3. Milli 23. April 2010
  4. Lilly 8. Oktober 2010
  5. Bernd 8. Oktober 2010
  6. Richard 19. Mai 2011
  7. Bernd 19. Mai 2011
  8. Richard 20. Mai 2011
  9. Bernd 20. Mai 2011
  10. Amalthea 22. Mai 2011
  11. Bernd 23. Mai 2011
  12. Heike 22. Juli 2011
  13. Bernd 23. Juli 2011
  14. Bonsai-Neuling 8. Januar 2012
  15. Bernd 8. Januar 2012
  16. Deshojo 21. Januar 2012
  17. Bernd 21. Januar 2012
  18. Deshojo 21. Januar 2012
  19. david Zimmere 19. März 2013
  20. Bernd 20. März 2013
  21. Nadine 1. Mai 2013
  22. Bernd 1. Mai 2013
  23. Vincent 2. Mai 2013
  24. André 7. Mai 2013
  25. Nadine 9. Juni 2013
  26. Bernd 10. Juni 2013
  27. Britta 23. Juni 2013
  28. Bernd 23. Juni 2013
  29. André 1. Juli 2013
  30. Britta 2. Juli 2013
  31. Bernd 2. Juli 2013
  32. Rudi 18. November 2013
  33. Bernd 19. November 2013
  34. jonas 22. Juni 2014
  35. Bernd 23. Juni 2014
  36. Daniel 2. August 2014
  37. Bernd 4. August 2014
  38. Daniel 10. August 2014
  39. Gonca 12. Juli 2017
  40. Bernd Schmidt 29. Juli 2017

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