Bonsai-Umtopf-Aktion im März 2014 Teil 3.
Heute zeige ich euch die kleineren und jüngeren Bäume, welche ich Anfang März umgetopft habe.
Keinen davon möchte ich im jetzigen Entwicklungsstadium als Bonsai bezeichnen.
An manchen habe ich mich verkünstelt und auch gestalterische Rückschläge hinnehmen dürfen. Da gab es mal wieder die Erkenntnis, dass manche Baumarten auf Pflegemassnahmen anders als andere Baumarten reagieren. Ich bin inzwischen auch zur Überzeugung gelangt, dass es am Anfang weniger gut ist, viele verschiedene Bäume zu pflegen. Lieber auf eine oder zwei Arten konzentrieren und davon mehrere gestalten und pflegen. Das ist wirklich einfacher, da man so die Besonderheiten sehr schnell lernt und auch sinnvoll anwenden kann.
So würde ich es heute machen, wenn ich bei null anfangen würde. Zwei Arten und davon bis zu fünf Bäume je Art. Sozuagen auf das Wesentliche konzentrieren.
Von den kleineren Bäumen hat sich im letzten Jahr die Korkrindenulme (Zelkova nire) sehr gut entwickelt:
Der kleine Baum war ein Jahr in einem Teichtopf. Das Substrat war sehr gut mit feinen Wurzeln durchwurzelt. Die Grundgestalt hat sich gut gehalten und wurde etwas verbessert. Hinten habe ich einen Austrieb über den letzten Sommer wachsen lassen, bis er die gewünchste Astdicke hatte. Dort soll der Ast nun mit feiner Verzweigung verfeinert werden.
Auf diesem Fotos sieht man die dichte Durchwurzelung. Der Stein lag unter dem Baum und hat dafür gesorgt, dass die Wurzeln sternförmig nach aussen gewachsen sind. Ich konnte bei den Wurzeln nicht meckern. Die sind wie gewollt gewachsen!
Der Baum wirkt zwar noch recht jung, dennoch konnte ich es nicht verkneifen und habe ihm die erste Bonsaischale verpasst. Diese ist von Christian Fritz. Die Schale wirkt im Verhältnis zum Baum noch recht großzügig. Man könnte auch unharmonisch sagen. Aber der Baum wird noch an Verzweigung und Dicke zulegen. Zudem soll er sich noch kräftig weiter entwickeln. Da ist eine geräumige Schale sinnvoller.
Die Zweige wurden ausgelichtet. Als ich das Foto betrachtet habe, mißfiel mir der obere rechte Ast. Der ist viel zu dick. Den werde ich auch noch entfernen. In ein paar Wochen wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit an dieser Schnittstelle der ein oder andere neue Austrieb zeigen, der zu einem filigraneren Ast entwickelt werden kann. Ein kleiner Baum, der eine gute Entwicklung hinter und sicher auch vor sich hat.
Meine kleine Zelkove serrata war im letzten Jahr in einer geräumigen Bonsaischale. Mit der Entwicklung war ich überhaupt nicht zufrieden. Es haben sich kaum feine Wurzeln gebildet? Dafür sehr lange und wenige Wurzeln die das Schaleninnere einmal umrundet haben!
Eine feinere Durchwurzelung sollte im Teichtopf leichter möglich sein. Also von der Bonsaischale in einen Teichtopf.
Unter dem Wurzelballen habe ich einen Stein gelegt. So sollen sich die Wurzeln sternförmig nach aussen entwickeln. Wenn diese am Teichtopfrand angekommen sind, bekommen sie Licht und die Spitzen sterben ab. Als folge davon reagiert der Baum mit Wurzelverzweigung. Mal sehen ob es damit schneller mit der Entwicklng voran geht? Bei der Korkrindenulme hat dies hervorragend funktioniert.
Überflüssige Äste wurden entfernt und eine klare Struktur aufgebaut. Der Baum braucht sicherlich noch einige Jahre Entwicklung bis man ihn annähernd mit einem Bonsai in Verbindung bringen kann.
Der grüne Fächerahorn. An diesem Bäumchen habe ich im letzten Jahr mehr verschlechtert als verbessert. Sozusagen mein 1, Fächerahorn-Lehrjahr. Mal sehen ob ich es im zweiten Lehrjahr besser mache?
Austopfen, Wurzelballen auskämen. Schöne Feinverzweigung der Wurzeln. So ein Teichtopf bring in jungen Jahen meist eine gute Grundlage im Wurzelballen zustande. Zwei unschöne leicht dicke Wurzeln die zu hoch am Stamm wuchsen, wurden entfernt. In frisches Substrat und größeren Teichtopf getopft.
In Form geschnitten und überflüssig erscheinende Knospen entfernt. In diesem Jahr werde ich ihn kräftig düngen und wachsen lassen. Und wahrscheinlich nichts gestalten. Der Baum soll erst einmal an Dicke am Stamm zulegen können. Und in ein oder zwei Jahren überlege ich mir wie es weitergehen soll.
Eine chinesische Ulme (Ulmus parvifolia thaiwan). An dem Baum habe ich in den letzen zwei Jahren mehr vermurkst als gestaltet.
Allerdings ist diese Art etwas seltsam. Sie stammt aus Taiwan und mag es nicht unter 15 Grad Plus. Wird sie kühler gestellt tritt Herbstfärbung mit Blattabwurf ein. Das macht sie auch mal im Januar oder Februar. Manchmal zwei bis dreimal zwischen Herbst und Frühjahr.
Der Baum sieht gerade aus wie nach einer Not-OP?! Ich versuche das beste daraus zu machen. Also raus aus der Bonsaischale und rein in einen Teichtopf. Ein Jahr lang mal kräftig wachsen lassen. Vielleicht auch mal zwei Jahre wachsen lassen. Und dann sehen wir mal was man daraus gestalten könnte. Derzeit ist es wohl eher ein Versuchsobjekt, das weit weg von einem Bonsai ist.
Fortsetzung folgt.