Der Fächerahorn. Acer palmatum.
Bei der Wahl zum beliebteten Outdoor-Bonsai, hatte ich eigentlich diese sehr beliebte Baumart, auf dem ersten Platz erwartet.
Aber der zweite Platz zeigt auch, dass es viele Bonsai-Fans gibt, die von diesem Baum fasziniert sind.
Die Naturform des Fächerahorn ist der grüne Fächerahorn der auch japanischer Fächerahorn genannt wird.
Alle anderen sind Natur-Hybriden oder Zuchtformen.
Die Angaben über die Anzahl der Zuchtformen und Hybriden schwanken zwischen 100 und über 400.
So ist die Vielfalt an Wuchsformen, Größen, Blattformen und Färbungen sehr umfangreich.
Das Holz von einigen Ahornbäumen gilt in der Holzwirtschaft als Edelholz.
Die meisten Fächerahorne wachsen allerdings relativ langsam und sind somit für die wirtschaftliche Verwertung selten interessant.
Ahornsirup stammt auch nicht vom Fächerahorn, sondern vom Acer saccharum = Zuckerahorn.
Aber das macht überhaupt nichts aus.
Dafür ist der Fächerahorn im Gartenbau und in die Bonsai-Szene ein begehrtes Objekt.
Hier ein sehr alter Fächerahorn von Walter Pall mit einem enormen Nebari.
Warum finden soviele Bonsaigestalter so großen Gefallen am Fächerahorn?
Zum einen ist es sicherlich die filigrane Verzweigung, die feine Verästeltung und das fein gefiederte Laub.
Die grösste Faszination bietet sicherlich die Verfärbung des Laubes vom Austrieb über den Sommer bis zur Herbstfärbung.
Auch der grüne Fächerahorn ist nicht permanent grün. Der Neuaustrieb zeigt schon orange bis rötliche Farbtöne. Danach wird das Laub grün. Und im Herbst verfärbt sich das Laub wieder rötlich bis orange und gelb.
Der Fächerahorn gilt in der Bonsaigestaltung auf Grund seiner filigranen Erscheinung als Symbol für Weiblichkeit.
Totholzarbeiten sieht man relativ selten. Die zwei letzten Fotos zeigen, dass auch Totholz an einem Fächerahorn sehr natürlich und eindrucksvoll wirken können.
Blick in einen Bonsai-Fächerahorn-Wald.
Ein Blatt von meinem ersten Bonsai-Fächerahorn. Die Anschaffung hat sich schon alleine wegen der großartigen Herbstfärbung gelohnt.
Nur schade das der Herbst viel zu kurz ist.
Mythologisches konnte ich über den Fächerahorn wenig findnen.
In China gilt der Ahornbaum als Symbol von Amtswürde. Ob damit der Fächerahorn gemeint ist, gab die Quelle nicht an.
Bei meinen Recherchen über die beliebtesten Outdoor-Bonsai, hat es mich erstaunt, dass viele der asiatischen Baumarten keine oder kaum eine wirtschaftliche Rolle spielen. Oft nur im Gartenbau, Gartengestaltung und als Bonsai-Baum.
Wenn es diese Kunstformen nicht gäbe, gäbe es vielleicht diese Pflanzen kaum noch?
Wer weiß?
Der Fächerahorn dürfte mit seiner Farbenpracht des Laubes und seinem filigranen Ast- und Blattwerk immer ein Liebling der Bonsaigestalter bleiben.