Heute gibt es den Sukkulenten-Bonsai-Gestaltung-Bericht Teil 2.
Genauer genommen Teil 2 über die Gestaltung weiterer Crassula ovata var. minor.
Die Varietät minor ist kleinwüchsiger. Sie wächst buschiger und wird nicht so hoch wie die Ursprungsform. Auch die Blätter sind wesentlich kleiner!
Allerdings neigen Äste und Stämme bei Stickstoffhaltiger Düngung sehr schnell zur Kopflastigkeit. Die Folge sind, zur Seite gebeugte Äste oder sogar ein geneigter Stamm!
Auch diese Pflanze habe ich vor Jahren in der Kakteengärtnerei Uhlig als kleine Pflanze gekauft. Von dieser Pflanze stammen alle anderen Pflanzen als Stecklinge ab. Stecklinge kann man von den meisten Sukkulenten der Art Crassula sehr einfach machen. Einfach vom Rückschnitt Äste oder Blätter in trockenes Substrat stecken und warten bis sich die ersten Wurzeln gebildet haben. Erst mit neuen Wurzeln wird das erste Mal gegossen. Vorher macht es keinen Sinn. Die Pflanze kann ohne Wurzeln kein Wasser oder Nährstoffe aufnehmen. Zudem besteht die Gefähr das Fäulnis durch die Feuchtigkeit entsteht und der Steckling kaputt geht.
Die erste Pflanze habe ich gleich zu Beginn in eine ganz kleine Tokoname-Schale getopft. Das war viel zu früh. Ein klassischer Anfängerfehler. Am Wurzelballen gab es dadurch Beschädigungen. Diese sind zum Glück schnell verheilt. Die Pflanze hatte aber eine Lücke. Danach kam sie in den jetzigen kleinen Teichtopf. Darin sollte sie sich erholen. Nach drei Jahren ist das auch gelungen.
Die Lücke ist geschloßen. Das kräftigere Wachstum hat auch für ein Dickenwachstum an den Wurzeln geführt. Jedes wird aus- und eingetopft. Dabei kontrolliere ich die Wurzeln und korrigiere sie. Beim Eintopfen wird ein flacher Stein unter die Wurzeln gelegt. Das bremst zwar das Wachstum, sorgt aber für eine breite Ausbreitung der Wurzeln.
Hier ein Blick von der anderen Seite.
Vor dem Reinräumen ins Winterquartier habe ich den Kleinen noch ausgelichtet. Alles überflüssig erscheinenden wurde entfernt. Über den Winter werden sowieso weniger Blätter benötigt.
Der zweite Crassula ovata var. minor ist auch ein Steckling vom ersten! Die Fehler bei der ersten Pflanze habe ich hier vermieden. So ist es kein Wunder, daß dieser ehemalige Steckling bereits weiter zum Bonsai entwickelt worden ist.
Auch von dieser Seite kann sich der Crassula-Jung-Bonsai bereits sehen lassen. Die Schale hat er seit diesem Jahr. Damit soll der Wurzelballen weiter verfeinert werden. Wobei die Schale gar nicht mal so unpassend ist?
Ein weiterer Steckling im Teichtopf. Hier ist der Stamm durch das Gewicht des gut gedüngten Laubes am Ansatz gebrochen. Die Bruchstelle habe ich abtrocknen lassen. Ein Teil des Stammes ist noch vorhanden. Allerdings nur noch knapp die Hälfte des ursprünglichen Stammes. Sieht doof aus. Der Stamm hat sich dadurch zur Seite geneigt.
Im Frühjahr werde ich entscheiden was ich daraus mache. Am einfachsten ist wohl das abschneiden? So bekomme ich einen dickeren Steckling. Zum anderen sollten nach einem radikalen Rückschnitt aus dem Baumstumpf neue Triebe entstehen.
Noch ein Steckling der bereits 2 Jahre im Teichtopf wächst. Bereits früh hat sich die Pflanze verzweigt.
Ein Steckling der noch im ursprünglichen Topf wächst. Bei dem wird es im Frühjahr zeit für einen geräumigeren Topf oder Schale.
Der normale Crassula ovata entwickelt relativ große Blätter. Für mittlere bis große Bonsai ist die Blattgröße passend. Bei kleineren Shohin-Bonsai wird es allerdings recht schwer die Blätter in eine Größengleichgewicht zur Baumöhe zu bringen.
Bei der Crassula ovata var. minor ist das einfacher realisierbar, da die Blätter etwas nur 1/4 der Gröe haben. Damit erzielt man leichter eine harmonisches Verhältnis zwischen Baumhöhe und Blattgröße.