Zu Beginn des Jahres hatte ich einige Pflanzen die ich auf den Weg zum Bonsai in Pflege hatte.
Darunter befanden sich noch keine richtigen Bonsai. Wobei die beiden älteren Ficus sahen ursrpünglich schon ziemlich nach Bonsai ausgesehen haben.
Aber der ein oder andere Gestaltungsfehler und Schädlinge führten zu einem mehrfachen Kahlschlag in der Belaubung.
Nun sind allerdings diese Hürden überwunden und steht ein Neuaufbau der Gestaltung an. Zu Jahresbeginn versuchte ich die folgenden Pflanzen auf den Weg zum Bonsai zu bringen:
- 1 Ficus retusus 17 Jahre
- 1 Ficus retusus 10 Jahre
- 1 Ficus retusus 3 Jahre – Steckling
- 1 Carpinus betulus – Hainbuche – 4 Jahre
- 1 Alnus glutinosa – Schwarzerle – 4 Jahre
- 1 Prunus accolade – Zierkirsche – 5 Jahre
- 1 Crassula ovata – 5 Jahre
- 1 Crassula ovata var. minor – 5 Jahre
- 2 Crassula ovata Stecklinge – 2 Jahre
Die Ficuse sind für mich inzwischen die lästigen Bäume. Als ich mit Bonsai begann musste zu Beginn als optisches Vorbild eine günstige Pflanze die nach Bonsai aussah her. Aber das Überwintern ist nicht immer einfach. Blattverlust, Schädlingsbefall und andere Herausforderungen sind die Schwerpunkte bei beiden älteren Ficus retusus. So gibt es auch immer wieder den ein oder anderen Rückschlag in der Gestaltung. Aber zum Üben für den Einstieg sind sie brauchbar, da sie trotz anfänglichen Überreifer, fast alles verzeihen. Ein mehrfacher Kahlschlag, beantworten sie mit eifrigen Neuaustrieben. Für den unentschloßenen Einstieg jederzeit empfehlenswert.
Crassula ovata habe ich seit ich denken kann in meinen Wohnräumen. Schon meine Mutter hatte einen großen Pfennigbaum im Wohnzimmer stehen. Und ich bekam mit meinen Auszug in die erste eigene Wohnung davon einen Ableger ab. Crassula sind sozusagen bei uns Familientradition. Und als Bonsai sind sie unkaputtbar. Außer zuviel Wasser kann man fast nichts falsch machen. Gießen vergessen ist kein Problem. Sonne ist optimal. Wer es schafft einen Crassula ovata totzupflegen, sollte am besten die Finger von Pflanzen lassen 😉
Die 4-5 jährigen Outdoors sind auf dem Weg zu einem Bonsai. Aber auch da habe ich in meinen ersten Bonsai-Jahren erst einmal Erfahrungen gesammelt. Das Resultat sind oft gestalterische Rückschläge. Aber daraus lernt man ja. Am ehesten hat die Hainbuche auf meine Pflege und Gestaltungs-Massnahmen, mit dem gewünschten Ergebnis, reagiert.
Deswegen viel der vorläufige Entschluß mich auf diese Baumart für die nächsten Jahre zu konzentrieren. Bei Uwe Krötenheerdt vom Bonsaigarten Linda habe ich zwei Rohpflanzen mit enormen Entwicklungspotential besorgt.
Beide sind bereits etwa 10 Jahre im Feld fachmännisch vorgezogen worden. Dadurch haben diese für ihr Alter bereits einen enorm dicken Stammansatz. Noch sehen beide recht wild aus. Bei näherer Betrachtung erkennt man aber, das bereits eine grobe und regelmäßiger Rückschnitt stattgefunden hat. Die Stilformen sind durch die Hauptstämme bereits bei beiden vorgegeben. In den nächsten 5 Jahren werde ich versuchen die Grundform herauszuarbeiten und die Verzweigung aufzubauen und zu verfeinern. In 2011 bleiben beide erst einmal in den großzügigen Töpfen. Im milden Spätwinter werde ich zum ersten Mal den Wurzelballen freilegen und von der sehr lehmhaltigen Muttererde befreien. Danach kommen beide wieder in die selben Töpfe und erhalten dabei recht duchlässiges mineralisches Substrat mit 15-25% Torfanteil. Mal sehne, was sich daraus entwickeln wird?
Zum Jahresende gesellte sich noch eine Ulmus parvifolia zu den Bonsai. Inzwischen sind die Blätter im frostfreien Winterquartier gelb verfärbt und wohl kurz vor dem abfallen? Obwohl diese Varietät Immergrün sein soll? Na ja, vielleicht treiben im wärmeren Frühjahr neue Blätter aus?
Mit dieser Pflanzensammlung bin ich nun an die maximalen Kapazitäten auf meinen Balkon angekommen. Aber die Anzahl dürfte nun gerade richtig sein um nicht eine einzelne Pflanze zu tode zu pflegen. So hat man fast immer etwas zu tun. Und bei weiter gutem Gedeihen, muß ich mir vielleicht sogar bald Gedanken über die Abgabe der ein oder anderen Pflanze machen? Aber noch ist es noch nicht so weit.
Meine Ziele im Bonsaijahr 2011
Der Jahresschwerpunkt wird die Analyse und Umsetzung der Grundgestaltung der beiden neuen Hainbuchen sein.
Bei den jüngeren Pflanzen geht es noch in erster Linie um den Stammzuwachs. Deswegen werde ich die meisten austreiben lassen.
Zwei bis drei Bonsaiausstellungen möchte ich in diesem besuchen. Und den ein oder anderen Bonsai-Fachhändler ebenfalls.
Schaun wir mal was die Vegetationszeit in 2011 bringen wird?