Die Hainbuche Carpinus betulus als Baum in der Natur

Wer sich eine Weile mit Bonsai beschäftigt, wird sich auch automatisch für die Bäume in Feld, Wald und Gärten interessieren.

Schließlich kann man an den großen Beispielen in der Natur einiges für den kleinen Bonsai in der Schale lernen.

Da ich derzeit ein paar Hainbuchen auf den Weg zum Bonsai bringen möchte, ist mein Blick für Hainbuchen in der freien Natur besonders sensibilisiert!

So gehe ich fast jeden Morgen und Abend auf den Weg zur Arbeit, im Industriegebiet, an einigen Hainbuchen vorbei.

Eine davon ist die folgende:

Hainbuche in der Natur

Die meisten kennen Hainbuchen als Heckenpflanze. Das daraus ein hoher Strauch oder sogar Baum werden kann ist vielen Menschen nicht bewusst. Wie alt diese frei wachsende Hainbuche ist, weiß ich leider nicht. Ich kenne sie seit 11 Jahren als sie noch relativ klein war. Ich schätze sie auf etwa 12 bis 15 Jahre.

Da Hecken und Bonsai regelmäß in Form geschnitten werden, können sich an diesen Bäumen meist keine Früchte entwickeln. Nicht so bei dieser frei wachsenden Hainbuche:

Hainbuche mit Fruchständen

Die Hainbuche kann etwa 25 Meter hoch und bis zu 150 Jahre alt werden. Im Odenwald gibt es aber vereinzelt Hainbuchen die 300 bis 400 Jahre alt sind.

Weiere deutsche Bezeichnungen für die Hainbuche sind Weißbuche und Hagebuche.
Der Name Weißbuche wurde auf Grund der helleren Rindenfarbe als bei der Rotbuche abgeleitet.
Von der Bezeichnung Hagebuche stammt das Wort hanebüchen = grob und derb in Anlehnung an das harte und zähe Holz der Hainbuche.

Die Hainbuche ist keine Buche!
Sie gehört zur Familie der Birkengewächse!

Im Mittelalter wurde das Holz der Hainbuche für viele Gegenstände und Arbeitsgeräte, auf Grund seiner Härte, häufig verwendet.
Heute ist der wirtschaftliche Nutzen der Hainbuche relativ gering.
Ein spalten als Brennholz auf Grund seiner hohen Härte ist sehr schwer und aufwändig.

Die Hainbuche hat das härteste Holz der heimischen Laubbäume. Deswegen wird das Holz auch Eisenholz genannt. Bereits die Kelten haben Hainbuchen als natürlichen Zaun und Dorf- und Stadt-Bewehrungen genutzt.

Als es noch keine Eisen gab und dieses noch rar war, wurde aus Hainbuchenholz Radspeichen und andere hart beanspruchten Gegenstände hergestellt.

Die Hainbuche war in Deutschland Baum des Jahres 1996.

Bevor ich mich mit Bonsai beschäftig habe, sind mir Hainbuchen kaum aufgefallen.
Seit ich mich mit Bonsai beschäftige und eine Hainbuche zum Bonsai gestalte bin ich fasziniert von diesem Baum!

Sehr alte Hainbuchen gibt es auch im Urwald Sababurg bei Kassel. Dem ersten hessischen Naturschutzgebiet. Neben Hainbuchen kann man dort auch alte Rotbuchen und uralte Eichen die bis zu 1000 Jahre als sein sollen bewundern.

Einen sehr schönen Hainbuchen-Hain mit knorrigen, fast schon mystisch wirkenden Ästen, gibt es im Schlosspark Pulsnitz.

Die Orte Hagenbusch, Heinbuch, Heimbuch deuten auf eine Vergangenheit mit Hainbuchen hin. Auch der Ort Breitenbuch im Odenwald hat seinen Namen von alten Hainbuchen. Die älteste wird auf 300 – 400 Jahre geschätzt! Bei Wikipedia wird das Alter mit 150 Jahren angegeben? Tja, vielleicht sollte der Autor des Wiki-Artikels mal nach Breitenbuch fahren 😉

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