Wer sich die Phase einer Aussaat sparen möchte, für den ist die Bonsaigestaltung aus Jungpflanzen eine Möglichkeit.
Je nach Pflanzenart kann diese bereits zwischen zwei bis fünf Jahren alt sein.
Einige Bonsai-Baumschulen und Fachhändler bieten einige solcher Jungpflanzen an.
Für den Einsteiger, der noch nicht weiß, ob Bonsai überhaupt dauerhaft sein Hobby werden kann, ist dies auch eine sehr günstige Einstiegsmöglichkeit in das Hobby Bonsai.
Je nach Alter und Pflanzenart bekommt man solche Jungpflanzen bereits unter zehn Euro. Man sollte sich aber bewußt machen, daß dies noch kein Bonsai ist. Je nach Grundwissen und Pflanze wird es in den meisten Fällen noch zwei bis zehn Jahre dauern, bis das Bäumchen zum ersten Mal in eine Bonsaischale gepflanzt wird. Und dann ist es auch erst ein Jung-Bonsai dem es noch an Reife fehlt.
Der größte Fehler von Bonsai-Anfängern ist, daß solche Jungpflanzen viel zu früh in eine Bonsaischale gepflanzt werden!
Jungpflanzen sind noch kein Bonsai. Daraus soll mal ein Bonsai werden.
Wer einen Garten hat kann die Jungpflanzen dort in ein Beet auspflanzen. Der Vorteil zur Kultur im Topf und Teichkorb, ist ein schnelleres Wachstum. Im ersten Jahr ist zwar noch kein wesentlicher Unterschied erkennbar, da die Pflanze erst Wurzeln entwickeln muß. Im zweiten Jahr merkt man aber, daß durch die größere Wurzelmasse auch daß das Wachstum schneller wird.
Alle zwei Jahre wird umgesetzt. Dabei wird auch auf einen Rückschnitt der Wurzeln geachtet. Pfahlwurzeln werden immer komplett entfernt. Diese können wir später in der Kultur in einer Bonsaischale nicht brauchen. Sobald der Baum die gewünschte Stammdicke und Größe erreicht hat, kann er in die erste Bonsaischale getopft werden.
Wer keinen Garten hat, kann die Jungpflanze für einige Jahre in einem Kunstoffcontainer oder Teichkorb kultivieren. Dies geht zwar langsamer als in der Beetkultur. Allerdings kann man so kontrollierter in die Gestaltung eingreifen.
Auch hier wird der Baum nach erreichen der gewünschten Stammdicke und Größe in die erste Bonsaischale gepflanzt.
Danach erfolgt in beiden Fällen die Feinarbeit über mehrere Jahre. Astaufbau, Feinverzweigung …
Ach ja, im Prinzip kann man dafür jede verholzende Jungpflanze nehmen. Jungpflanzen aus einer Bonsai-Baumschule werden wenigstens einmal im Jahr zurück geschnitten. Dadurch sind diese Pflanzen bereits von unten stärker verzweigt. Dadurch hat man meist bessere Gestaltungsöglichkeiten.
Wie genau soll man, bzw. soll ich vorgehen, um meine Jungpflanze zu einem Bonsai zu erziehen?
Ich habe ein ca. 3 jähriges Judas Bäumchen ende März in einer Baumschule gekauft, dieses anfangs April eingekürzt und in einen Teichtopf umgetopft.
Diese junge Bäumchen hat noch einen dünnen Stamm und die ersten Verzweigen leider erst 28cm über dem Substrat. — Soll ich das Bäumchen zuerst mal ein oder sogar zwei Jahre lang wild wachsen lassen, so dass sich Wurzeln bilden können und sagen wir mal 2x pro Jahr (März + Juni) die neuen Triebe zurückschneiden, um die Verzweigung anzuregen und einen dickeren Stamm zu bekommen und erst nächstes oder übernachstes Jahr im Frühling, nach dem Austrieb, abmoosen?
Sind die Schnittstellen so wie ich sie eingezeichnet habe, für dieses Jahr für Juni, korrekt?
Toll, wenn ich eine kompetente Antwort bekommen würde, danke.
Gruss Armand