Neue Sukkulenten

Den Stammlesern dürfte es bereits bekannt sein, dass ich mich schon seit über 20 Jahren mit Sukkulenten (= wasserspeichernde Pflanzen) beschäftige.

Seit sechs Jahren versuche ich auch Sukkulenten zum Bonsai zu gestalten.

Die ersten Versuche in dieser Richtung habe ich mit einem Crassula ovata, auch Pfennigbaum genannt begonnen. Nach zwei Jahren enstand daraus ein ordentlicher Bonsai.

Danach entdeckte ich in einer Sukkulentengärtnerei eine Crassula ovata var. minor, welcher kleinwüchsiger ist. Inzwischen gibt es durch einen Ableger zwei Pflanzen. Beide sind aber noch Rohbonsai. Eine Grundgestaltung haben beide hinter sich. Nun dürfen sie weiterhin an Stammdicke zulegen, bevor sie in ein, zwei oder drei Jahren in die erste Bonsaischale dürfen.

An einem Aeonium habe ich mich auch versucht. Leider ist die Pflanze nach einigen Jahren an einer Schildlaus-Invasion eingegangen! Fünf Jahre Arbeit mit Gestaltung über einen Stein waren dahin 🙁

Vor starken zwei Jahren kamen ein paar Crassula sarcocaulis dazu. Im lezten Winter ist mir der Grossteil der Pflanzen erfroren. Nun versuche ich die letzten beiden in den nächsten Jahren zum Bonsai zu gestalten.

Im November 2011 habe ich über meine damaligen Erfahrungen mit Sukkulenten-Bonsai berichtet. Erfreulicherweise gab es damals eine sehr konstruktive Diskussion, wo weitere Sukkulenten genannt wurden, welche sich zur Gestaltung als Bonsai eignen.

Mit dieser Pflanzenliste bin ich nun vor ein paar Wochen in eine Sukkulentengärtnerei gegangen. Neben den Sukkulenten hatte ich noch ein paar Kakteen auf meiner Wunschliste. Dazu hat mich das Buch 500 winterharte Sukkulenten und Kakteen inspiriert.

Auch meine Kakteen verbringen den Sommer auf dem Balkon. Das reinräumen im Winter empfinde ich oft als lästig. So kam es schon einige Male zu Frostschäden, da ich die stacheligen Freunde zu spät einräumte. Allerdings gibt es für meine Kulturbedingungen auch eine natürliche Auslese. Einige Hochgebirgs-Lobivien haben diese Fröste überstanden und blühen im Folgejahr meist viel williger als bei milder Überwinterung.

Die Kakteengärtnerei Uhlig ist nur ein paar Ortschaften von meinem Wohnort entfernt. Diese besuche ich fast jährlich. Manchmal kaufe ich auch nur mineralisches Substrat. Meist gesellen sich aber neue Pflanzen dazu. So waren es auch diesmal 18 neue Pflanzen:

Sukkulenten 2013

Meine Mutter hat mir beim Auszug aus dem elterlichen Haus den Rat gegeben, dass ich nur kleine Pflanzen kaufen soll. Zum einen sind die billiger. Zum anderen werden die bei guter Pflege von alleine gross.

So halte ich es auch bei den Sukkulenten und habe nur junge, klene und günstige Pflanzen gekauft. Darunter auch drei Sukkulenten-Arten.

Als zukünftige Bonsai kamen drei Adenium-Hybriden dazu:

Adenium-Hybriden

Alle drei sind noch recht klein und dürfen erst mal wachsen. Zudem muss ich mit dieser Pflanze erst einmal Erfahrungen sammeln. Vincent hatte diese Art als bonsaitauglich vorgeschlagen. In Asien, insbesondere in Thailand ist diese Pflanze weit verbreitet. Bei uns ist sie unter dem Namen Wüstenrose bekannt. Ursprünglich stammt sie aus Afrika. Hybriden sind Zuchtformen. Leider weiss ich noch nicht welche Blütenfarbe diese haben? Da lasse ich mich überraschen.

Sympatisch erschien mir die Überwinterung. Möglichst nicht unter 15 Grad, eher höher. Das passt sogar für eine Überwinterung am hellen Fenster über einem Heizkörper! Im Winter wird kaum oder gar nicht gegossen, damit eine Ruhephase simuliert wird. Dabei verliert die Pflanze meist die Blätter.

Markant ist der Caudex (= verdickte wasserspeichernde Wurzel) der die Pflanze so interessant erscheinen lässt. Mal sehen was man da über die Jahre gestalten kann?

Ein weiterer strauchig wachsender Crassula ist der Crassula tetragona:

Crassula tetragona

Ein noch recht junge Pflanze, die leicht zum Licht wächst. Am Fenster muss man solch eine Pflanze also regelmässig drehen. Mit dieser Art habe ich auch noch keine Erfahrung. Mal sehen wie schnell sie wächst und wie sie auf Schnittmassnahmen reagiert?

Bei den frostharten Pflanzen hat mir das folgende Sempervivum rubicundum ornatum sehr gut gefallen:

Sempervivum rubicundum ornatum

Für eine Akzentpflanze ist es aber recht gross im Durchmesser. Aber ich werde es in einer grösseren runden mehrfarbig glasierten Bonsaischale eintopfen. Da die Glasur die Farben der Pflanze wiedergibt, könnte es in ein paar Jahren ein schönes Sempervivum-Polster geben?

Mit allen Kakteen möchte ich euch hier im Bonsaiblog nicht langeweilen. Dennoch möchte ich wenige Einzelstücke vorstellen und warum ich diese ausgewählt habe.

Lobivia hertrichiana:

Lobivia hertrichiana

Lobivien kommen in Bolivien und Peru in den Anden zwischen 2000 – 4000 Meter Höhe vor. Diese Art hatte ich früher schon einmal und sie wurde Opfer von Frost. Da sie über den ganzen Sommer munter rote Blüten bringt, war ich erfreut diese Art wieder auf meinen Balkon zu haben.

Im Buch 500 winterharte Sukkulenten und Kakteen werden auch einige Echinocereus-Kakteen als winterhart beschrieben. Eine davon ist der Echincereus viridiflorus:

Echinocereus viridiflorus

Da er auch nicht so riesig wird, könnte er für meine Balkonkultur geeignet sein. Beim Kakteenhändler wurde diese Pflanze im Kalthaus auch im Winter dem Frost ausgesetzt. So kann man einer Kälteresistenz ausgehen. Allerdings sollte die Pflanze bei solcher Kultur vor Nässe geschützt werden. Mit zunehmenden Alter soll diese Art Polster bilden.

Eine Variante vom Echinocereus viridiflorus ssp clorethus:

Echinocereus viridiflorus ssp clorethus

Hier gefiel mir die Bedornung und die vielen rötlichen Blütenknospen sehr gut 😉

Im Laufe des Jahres werde ich euch über meine Erfahrungen mit den neuen Sukkulenten berichten. Vom Adenium habe ich Thailand viele interessante Gestaltung gesehen. Allerdings waren das wesentlich ältere Pflanzen mit richtig fetten Wurzelknollen und tollen Blüten. Mal sehen wie sich diese Sukkulenten bei meinen Kulturmöglichkeiten entwickeln werden?

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