Wer hier schon länger in meinem Bonsaiblog meine Artikel liest, wird sicherlich wissen, dass ich meine Bonsai oder die Bäume die mal Bonsai werden sollen, auf einem Balkon kultiviere.
Zwar könnte ich mir bessere Rahmenbedingungen vorstellen. Ein Garten mit einem Gewächshaus wäre hier sicherlich die Ideallösung. Aber weder das eine noch das andere ist für mich derzeit nicht realisierbar. Aber ein Balkon hat ja nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile.
Man muß sich bei einem Balkon vor der Anschaffung mehr Gedanken machen. Gedanken über einen Bonsai. Welcher Platz ist verfügbar? Wie groß soll der oder die Bonsai später einmal werden? Wieviele Bonsai sollen es einmal werden? Für wieviele Bonsai ist auf dem Balkon Platz verfügbar?
Sehr viele Fragen für einen Bonsai? Aber ohne diese wird es häufig in einer Enttäuschung enden.
Nun ist mein Balkon für meine dort untergebrachten Pflanzen noch nicht optimal ausgestattet. Trotzdem möchte ich euch trotz bescheidenem Platz meine kleine grüne Oase einmal vorstellen.
Zum Glück bin ich Besitzer eines 12 mm Weitwinkelobjektives und habe so fast die ganze Balkonfläche auf das Bild bekommen. Die Aufnahme entstand am Morgen. Der Westbalkon liegt da noch im kühlen Schatten. Die Sonne erreicht den Balkon im Sommer so gegen 12 Uhr und verabschiedet sich erst wieder nach Sonnenuntergang. Zumindest sofern keine Wolke sie vorher bedeckt.
Leider sieht man durch die Weitwinkelaufnahme wenige Details. Deswegen werde ich einfach mal die dort untergebrachten Pflanzen von links nach rechts kurz beschreiben.
Links in dem grünen Pflanzenregal befinden sich drei Pflanzschalen mit Kakteensämlingen die etwas 2 bis 3 Jahre jung sind. Ein Teil davon sind eigene Züchtungen oder besser gesagt Züchtungsversuche. Was dabei herauskommt werde ich nach der ersten Blüte in 1-5 Jahren wissen.
Weiter vorne links befindet sich die Hainbuche, Schwarzerle, Zierkirsche und ein Ficus retusus im Teichtopf. Die sollen mal Bonsai werden. Derzeit dürfen sie aber noch wachsen und sollen im Teichtopf an Stammdicke zulegen. Daneben folgen ein junger Crassula ovata und ein Aeonium ebenfalls in einem Teichtopf. Die erst einjährigen Stecklinge sollen sich in den nächsten Jahren erst einmal entwickeln. Logischerweise ist hier der Schwerpunkt auch eine Stammverdickung.
Daben folgen zwei Ficus retusa die in den letzten Wochen ganz schön gewuchert sind. Neben ihnen befindet sich seit diesem Jahr ein Lavendel. Den habe ich mir gekauft, um weitere Schildläuse von den Ficusen fern zu halten. Heute habe ich leider festgestellt das dies beim Kleinen noch nicht funktioniert hat. Drei dicke Schildläuse konnte ich von ihm abstreifen. Die sind nun in den ewigen Jagdgründen. Ich hoffe ich habe damit nicht das Abenddessen meiner Ohrenzwicker beseitigt? Eigentlich mag ich Ohrenzwicker nicht besonders. Seit ich aber weiß das diese sich auch von Läusen ernähren liebe ich sie sogar!
Und rechts neben dem Lavendel befinden sich meine Kakteen. Leider ist die Anzahl im letzten Winter durch Erfrierungen stark reduziert worden. Aber mit den vielen Nachzuchten wird sich dies in den nächsten 2-3 Jahren sicherlich wieder ändern. Neben den Kakteen ist noch ein Aeonium was auch zum Bonsai gestaltet wird. Und im rechten Eck befindet sich ein Hauswurz der gerede blüht. Nicht mehr ganz im Bild ist noch auf der rechten Seite ein Topf mit Thymian. Der leistet seit diesem Frühjahr als Küchengewürz den anderen Balkonpflanzen Gesellschaft!
Wie bereits erwähnt ist noch nicht alles so wie ich mir es vorstelle. Ein Bonsai sollte natürlich auf einem Podest präsentiert werden. Da stelle ich mir einen Holzstisch oder ein Holzgestell vor. Auch die Kakteen könnten durch ein Regal mit Regenschutz sicherlich platzsparender untergebracht werden.
Wo habt Ihr eure Bonsai oder eure Pflanzen untergebracht?
Sieht doch nett aus, bei den Gedanken über Bonsais sollte man sich sicher auch überlegen, ob diese winterhart sind.Ansonsten stellt sich die Frage des Winterquartiers 😉
@ engelchen
Winterharte Bonsai haben einen weieren Vorteil!
Die Pflege ist im Winter minimal.
Hallo Bernd,
Ich bin Gastleser und bin durch die interessanten Beiträge und Gestaltungen deiner Bonsai so neugierig geworden,das ich mich auch der bonseikunst versucht habe.Ich habe zwei ca 3Jahre alte Ficus Benjamin,die ich mit zwei Buchsbäumen zusammen als Waldfläche in einer flachen holzschale gepflanzt habe.Ich habe sie in form gebracht und die wurzeln ein Stück zuruckgeschnitten . Nun bekommen die Birkenfeigen gelbe Blätter und werfen diese ab.Was hab ich falsch gemacht ?Habe Ich event die Wurzeln der Jungbaume zu früh beschnitten ?Oder habe Ich zu früh mit dem Blattschnitt begonnen.Es sind so schöne Bäume und sie sehen als Wald wirklich klasse aus,es wäre schade Sie zu verlieren. Hast Du vllt. einen Rat für mich?
Vielen Dank, Simone
Simone,
für Blattverlust gibt es viele Möglichkeiten. Schau mal unter https://www.bonsai-als-hobby.de/grundwissen/pflanzenschutz/ein-bonsai-verliert-blatter/ nach ob du da mögliche Ursachen findest?
Ohne alle Plfegedaten ist leider keine exakte Einschätzung möglich. Ein Foto, am besten vom aktuellen Standort, würde da viel Licht uns Dunkel bringen.
Wenn er jetzt gerade Blätter verliert, würde ich auf zu viel Licht tippen. Aber es gibt noch viele weitere Möglichkeiten.
Schönen Gruß
Bernd
Ich weiß nich ob das mit zuviel Licht zu tun hat, mein Benjamin steht auch draußen, wird gerade abgemoost und fühlt sich pudelwohl.
Wieviel Prozent der Wurzelmasse meinst Du, Simone, hast Du ungefähr entfernt? Bedenke, daß es mitten im Sommer ist, der Baum orientiert sich an der Dauer des Lichtes am Tag, und produziert im Frühjahr, wenn die Tage länger werden, neue Wurzeln außen vom Wurzelballen. Werden die äußeren feinen Wurzeln durch Rückschnitt oder Austrocknen zerstört, hat er ein Problem mit dem Wasserhaushalt, weil die feinen Wurzeln für die Flüssigkeitsaufnahme zuständig sind. Es kann sein, daß er jetzt wieder neue Wurzeln bildet, und damit er nicht zuviel Flüssigkeit verliert schmeißt er Blätter weg, denn Blätter transpirieren. Hast Du zuviel Wurzeln entfernt, kann es sein, daß er vertrocknet. Schwarzsehen wollen wir hier aber nicht. Kümmere Dich erstmal normal um Ihn und schaue was passiert. Nicht austrocknen lassen, damit die neuen feinen Wurzeln gebildet werden können. Stülpe eine durchsichtige Plastiktüte drum (Luftfeuchte erhöhen) oder stell ihn in den Garten in den Schatten. Zur Sicherheit immer im Frühjahr (Anfang März bis Ende April) oder Herbst (September, Oktober) Wurzelarbeiten machen. Nach den Wurzelarbeiten mindestens einen Monat nicht düngen.