Ulmus parvifolia Thaiwan im Sommer

Viele Menschen die sich nicht mit Bonsai oder Pflanzen beschäftigen, meinen daß ein gestalteter Bonsai so bleibt wie er einmal gestaltet wurde.

Das wäre dann allerdings doch zu einfach.

Man darf nicht vergessen, daß ein Bonsai eine lebende Pflanze ist. Und die meisten davon haben das Bedürfnis in Richtung Licht zu wachsen. Also wachsen sie naturgemäß in die Höhe.

Wenn der Bonsaigestalter seinen Pflegling endlich nach Jahren oder Jahrzehnten in die gewünschte Größe und Form gebracht hat, hört die Arbeit nicht auf.

Besonders markant ist dies bei Laubbäumen in der Wachstumszeit. Wenn man die meisten davon nicht pflegen würde, würden sich nach oben schießen und nach ein bis zwei Jahren kaum noch nach einem Bonsai aussehen.

Da ich bis auf das Gießen, meine Laubbäume in den letzten 6 Wochen wachsen ließ, war es bei einigen nun an der Zeit ein paar Pflege-Korrekturen vorzunehmen.
Die meisten durften sozusagen zum Frisör 😉

Mit der Bonsaischere habe ich die Bäumchen wieder in eine nettere Form gebracht. In den nächsten Tagen werder ich euch mit Vorher und Nachher die Schnittmassnahmen zeigen.

Nun werden viele sagen, daß man im Juli und August eigentlich nicht mehr schneiden sollte?
Ja, so etwas steht in einigen Bonsai-Fachbüchern.
Dort steht, daß sonst die Äste bis zum Herbst nicht mehr richtig ausreifen können und somit im Winter absterben können.

Ich habe in den letzten zwei Jahren einige Laubbäume bis in den August noch geschnitten. Sogar meine Schwarzerle, die gemäß der Fachliteratur, sehr leicht mit Astverlust reagieren soll. Bis heute habe ich im Winter weder einen Ast noch einen Bonsai durch Frostschäden verloren. Und die letzten beiden Winter waren ganz schön kalt.

Heute fange ich mit der kleine Chinesischen Ulme an. So sah sieh nach etwa zwei Monaten ohne Schnittmassnahmen aus:

Ulme vor dem Rückschnitt

Dies ist bei der Chinesischen Ulme in diesem Jahr der dritte Formschnitt! Ich befürchte es wird nicht der letzte gewesen sein. Man sieht auf dem Foto sehr gut die entstandenen Langtriebe. Diese habe ich entfernt und allgemein eine Art Bubikopf geschnitten:

Ulme nach dem Rückschnitt

Ein paar Langtriebe habe ich aufgehoben und versuche diese als Stecklinge zu bewurzeln. Falls dies gelingt, gibt es natürlich einen Bericht darüber. Falls es misslingt, gibt es auch ein Feedback.

Da der Baum sehr belaubt ist, habe ich nur die gewünschte Form geschnitten. Bei dieser dichten Belaubung kann man derzeit kaum neue Gestaltungsmassnahmen umsetzen. Durch die regnerischen Wochen hat sich auf dem Substrat Moos gebildet. Derzeit steht der kleine Baum noch in einem Trainingstopf. So habe ich ihn vom Händler bekommen. Im nächsten Frühjahr werde ich ihm wahrscheinlich seine erste Bonsaischale verpassen.

Da bin ich vor allem auf den Wurzelballen gespannt?

2 Comments

  1. Maverick 7. August 2011
  2. Bernd 8. August 2011

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