Hainbuchen.
Meine Lieblings-Pflanzenart in der Bonsaigetaltung.
Derzeit habe ich zwei heimische Hainbuchen und eine orientalische in Pflege.
Die heimischen Hainbuchen (Carpinus betulus) sind nun etwa 14 oder 15 Jahre alt.
Eine davon habe ich im Frühjahr in die erste Bonsaischale getopft.
Das war schwieriger als ich gedacht habe.
Bis dahin hatte ich es meist mit kleineren Bäumen zu tun. Da gab es bisher kaum Schwierigkeiten bei der ersten Bonsaischale.
Aber bei der Hainbuche war es doch wesentlich aufwändiger als gedacht. Über zwei Stunden musste ich den Wurzelballen bearbeiten, damit er halbwegs in die Schale gepasst hat.
Am Wurzelansatz muß noch der rechte Knubbel im nächsten Frühjahr nachgearbeitet werden.
In den nächsten Tagen oder Wochen werde ich noch das Laub vollständig entfernen. So beuge ich der Überwinterung von Schadpilzen oder Insekteneiern vor.
Danach oder im Spätwinter werde ich am kleinen Stamm den oberen Ast nach oben drahten. Er wird parallel zur Biegung des dickeren Stammes geformt. Mit dem Zuwachs und Verzweigungen der nächsten zwei bis drei Jahre sollte man den Baum weiter verfeinern können.
Da wäre dann noch meine zweite Hainbuche. Der Baum hat mir bisher überhaupt nicht gefallen. Die Gesatltungsversuche der letzten Jahre brachten da wenig Besserung.
Also habe ich sie im Juni radikal gekürzt:
Ein Aufschrei war die Reaktion einiger Blog-Besucher. Aber manchmal muß man in der Grundgestaltung radikal vorgehen.
Ende Oktober haben sich viele neue Austriebe gebildet:
Der Baum mit dem Austrieb von einer anderen Seite:
Genauso habe ich mir das vor dem starken Rückschnitt vorgestellt!
In den nächsten Tagen oder Wochen werde ich das inzwischen vertrocknete Laub entfernen.
Im Spätwinter werden die besten Neutriebe ausgewählt und durch Drahten in Form gebracht.
Alles überflüssige wird entfernt.
Die verbleibenden Triebe werden in einigen Jahren die Hauptäste sein.
Bis jetzt läuft alles nach Plan.
Mal sehen wie der Baum in fünf Jahren aussieht?
Hallo Bernd
Bezüglich deiner Geschnittenen Hainbuche würde es mich Interessieren wie du mit deiner Schnittstelle umgehen wirst. Mommentan schaut es ja ziemlich nach stumpf aus?
Hallo Alex,
abwarten und Tee trinken.
Im Spätwinter / Frühjahr werde ich aus dem Neuaustrieb mir passend erscheinende Äste als zukünftige Hauptäste auswählen. Der Rest wird entfernt. Danach dürfen die für ein, zwei oder drei Jahre wachsen, damit sie schnell dick werden.Irgendwann dazwischen wird die Schnittstelle mit Werkzeug verfeinert – natürlicher gestaltet. Die Schnittwunde wird durch die neuen Äste mit der Zeit langsam überwallt. Ob ganz oder ob ich einen Teil als offene Wunde belasse oder gestalte weiß ich heute noch nicht. Das wird davon abhängen wo noch Austriebe enstehen. Derzeit fehlt mir auf einer Seite noch ein Austrieb. Mal sehen ob sich da noch was tut?
Dauert mit Sicherheit noch ein paar Jahre bis die Pflanze nach Bonsai aussieht 😉
Bin gespannt wie du die Hainbuche weiterentwickeln wirst. Ich werde mir demnächst aus einer Heckenpflanze einen ähnlichen schnittigen Weg einschlagen. Ich frage mich nur immer wie die Schnittstellen am besten verarbeitet werden können, so das diese nicht offensichtlich wirken. 🙂 Werde deine Hainbuche also gut im Auge behalten;-)