Rückschnitt einer Hainbuche (Carpinus betulus)

Die Hainbuche gehört bei den Outdoor-Bonsai zu den bei Anfängern sehr beliebten Bäumen.

Ist ja auch logisch! Die Hainbuche ist sehr schnittverträglich und man findet sie deswegen auch in Deutschland oft als Heckenpflanze. Wenn man einmal den Lebensrhythmus der Hainbuche verstanden hat, ist sie eigentlich auch sehr einfach zu pflegen.

Trotz Bücher die ich auch über die Pflege der Hainbuche gelesen habe, hat es bei mir etwas gedauert bis ich manches über die Hainbuche verstanden habe. Auch bei diesem kleinen Baum habe ich manche Anfängersünde begangen. Aber das gehört in die Kategorie das man eben nie auslernt. Und Bonsai hat auch manchmal mit Learning by doing zu tun.

Im Frühjahr kam die Hainbuche nach einem Rückschnitt der überflüssig erscheinenden Äste und der Wurzeln in einen Teichtopf. Soll sie doch erst einmal an Stammdicke zulegen. Zwei, drei oder sogar fünf Jahre? Ich weiß es noch nicht? Das wird vom Dickenwachstum abhängig sein.

Nach dem umtopfen Ende März sah der Baum wie folgt aus.

Hainbuche

Nach über drei Monaten hat die Hainbuche sich bis Anfang Juli prächtig entwickelt. Auf dem nächten Foto kann man den Austrieb in dieser Zeit vergleichen. Und auch hier sieht der kleine Baum wenig nach Bonsai aus. Also habe ich mich zu weiteren Pflegemassnahmen entschieden.

Hainbuche #2

Auf dem letzten Foto sieht man das Ergebnis. Die Hainbuche wirkt schon ansehnlicher ist aber noch Jahre von einem Bonsai entfernt. Die unteren Austriebe wurden stark gekürzt und die erste untere Astetage dadurch schön in eine passende Größe und Proportion gebracht.

Die Baumspitze hatte zwei Austriebe. Einen davon habe ich entfernt. Da ich mich noch zu den Anfängern zähle möchte ich diesen Baum erst einmal einfach gestalten. Eine leicht geschwungene Stammform kam mir beim Rückschnitt in den Sinn. so habe ich auch den zukünftigen Stammverlauf bereits gedrahtet, damit er diese Formgebung behält.

Der obere Austrieb wird die neue Baumspitze werden. Dieser Austrieb wurde bewusst nicht geschnitten, damit die Stammverdickung weiter voranschreiten kann.
So langsam nimmt die kleine Hainbuche eine interessante Form an. Im nächsten Jahr werde ich weitere Astetagen auswählen und beginnen diese zu entwickeln.

Hainbuche #3

Jetzt im Sommer steht bei mir die Hainbuche überwiegend im Schatten. In der prallen Sonne verbrennen leicht die Blattränder. Die Folge ist das dadurch nicht nur die Photosynthese reduziert wird. Nein, auch die Bildung der Herbstfärbung wird dadurch gebremst oder erfolgt im schlimmsten Fall gar nicht. Und die gelbe Herbstfärbung ist meiner Meinung nach bei der Hainbuche die schönste Phase des Hainbuchenjahres.

Ein Rückschnitt ist nach dem Austrieb im Frühjahr bis in den Sommer möglich. Wann und wie weit zurück geschnitten werden soll ist vom Gestaltungsziel und Zeitpunkt abhängig. Näheres hierzu findet man im Bonsaiportrait Carpinus betulus – Hainbuche.

5 Comments

  1. engelchen 15. Juli 2010
  2. Knuffelpack 25. Juli 2010
  3. Bernd 25. Juli 2010
  4. redscorpion012 14. August 2010
  5. Bernd 14. August 2010

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