Warum nicht einen Kaktus als Akzentpflanze?
Nicht unbedingt die klassisch asiatische Pflanze für einen Beisteller.
Allerdings kenne ich auch kein Lehrbuch, welches einen Kaktus verbietet?
Hauptsache es sieht gut aus und wirkt harmonisch.
Da ich mich nun schon seit über 25 Jahren mit Kakteen beschäftigte, war dieser Gedanke irgendwann naheliegend.
Nur welcher Kaktus eignet sich dafür?
Im Prinzip die meisten. Ist natürlich auch die Frage ob die Akzentpflanze in Verbindung mit einem Bonsai wirken soll?
Oder soll die Akzentpflanze solo präsentiert werden?
Im Prinzip ist es mir egal. Ich wollte einen niedlichen Kaktus mit farbigen Akzenten. Am besten über den Großteil des Jahres.
Nun benötigen die meisten Kakteen eine kühle Überwinterung. Die meisten ohne Wasser. Die Trockenphase ist sozusagen auch eine Ruhephase.
Da hat man ein halbes Jahr nichts von der Pflanze. Es gibt aber auch ein paar Kakteen, welche aus milden Regionen stammen. Da ist vereinzelt auch eine wärmere Überwinterung möglich, ohne das die Blühfreude darunter leidet.
Spontan viel mir die Mammillaria prolifera ein. Mammillaria ist die Kakteen-Gattung. Die Pflanzen haben viele kleine warzenförmige Polster als Pflanzenkörper.
Diese Art wächst in der Karibik, Texas und Mexiko. Es gibt ein paar Unterarten, je nach deren Herkunft, welche sich durch die Bedornung unterscheiden können.
Ich habe mir im Kakteen-Fachhandel die klassische karibische Art gekauft und in eine runde Beistellschale getopft.
Im Sommer steht der Kaktus auf dem sonnigen Westbalkon. Substrat besteht aus 80% mineralischen Anteil und etwas Anzuchterde oder Kakteenerde aus dem Fachhanndel. Die Blüten sind weiß-gelb und klein, erscheinen aber bei guter Pflege reichlich. Später enstehen daraus rote Früchte.
Ich gieße im Sommer alle 1-2 Wochen und dünge mit Kakteendünger 1-2x im Monat.
Im Winter stehen sie überwiegend trocken und kühl. Bei Überwinterung im beheizten Zimmer gibt es einmal im Monat etwas Wasser. Blüten sind dann auch im Winter möglich 😉
Wenn man den Kaktus kühl und trocken überwintert schrumpeln die Pflanzenkörper. Im kommenden Sommer ist dafür die Blütenpracht reichlicher als bei milder Überwinterung.
Die Pflanze auf den Fotos sieht man nach dem Eintopfen. In den nächsten Jahren dürfte sich das Polster durch neue Kindel ausbreiten. In zwei bis drei Jahren dürfte die Schaleoberfläche von einem Kakteenpolster zugedeckt sein?!
Mir gefallen die roten Früchte sehr. Diese sind noch dekorativer als die unscheinbaren Blüten. Mit zunehmenden Alter hat es phasenweise sowohl Blüten und Früchte an einer Pflanze.
Neue Pflanzen kann man ganz leicht durch die Kindel gewinnen. Beim Umtopfen fallen diese oft von alleine ab. Oft haben sie bereits Wurzeln gebildet. Und falls nicht, bilden sich im mineralischen Substrat recht schnell neue Wurzeln. Bei Schnittstellen, sollte man diese vorher ein paar Tage abtrocknen lassen.
Für mich eine sehr pflegeleichte und dennoch dekorative Akzentpflanze.
Sieht richtig schick aus. Ich bin bei meinem Pfennigbaum-Bonsai schon die ganze Zeit mit lebenden Steinen als Akzentpflanze am liebäugeln.
Hallo Vincent,
lebende Steine passen thematisch als auch optisch sicherlich sehr gut zu einem Pfennigbaum. Sind ja beide Sukkulenten.
Aber auch manch kriechend wachsendes Sedum könnte sehr gut dazu passen?
Sedum album mit roter Sonnenfärbung: https://www.bonsai-als-hobby.de/bonsais/akzentpflanzen/sedum-album-als-beistellpflanze/ könnte ich mir auch gut zum grünen Laub des Pfennigbaum vorstellen. Die Art ist sogar winterfest 😉
Sieht toll aus! Eine gute Idee, ästhetisch wundervoll umgesetzt.