Eberesche, Vogelbeere (Sorbus aucuparia) als Bonsai

Die Eberesche auch bekannt unter dem Namen Vogelbeere, kann ebenfalls zum Bonsai gestaltet werden.

Auf Grund ihrer langen gefiederten Äste, sollte man allerdings eine gewisse Mindestgröße berücksichtigen. Wenn man die Vogelbeere unter einem halben Meter gestaltet, wird sie meist wie eine exotische Palme, aber nicht wie einen natürliche Vogelbeere aussehen.

Ein Neuaustrieb im alten Holz erreicht man nur einmal im Jahr, im Frühjahr. Dazu muß man die Triebknospen vor dem Austrieb entfernen, damit die dahinterliegendne Knospen zum Austrieb angeregt werden.

Auf Grund dieser schwierigeren Gestaltungs-Grundlagen ist die Vogelbeere leider bei vielen Bonsai-Gestaltern nicht so beliebt. Wobei die Blütezeit und die roten Früchte im Herbst ein sehr schönes Bild von einem Bonsai ergeben kann.

Wer also bereits etwas Erfahrung in der Gestaltung von Bonsai hat, sollte sich ruhig auch einmal an einer Vogelbeere versuchen.

Die Beeren der Vogelbeere sind übrigens nicht giftig! Sie enthalten allerdings sehr viel Parasorbinsäure die zu Magenproblemen führen kann. Durch kochen wird die Parasorbinsäure in verträglichere Sorbinsäure umgewandelt. In manchen Regionen wird aus den Vogelbeeren Marmelade, Kräuterlikör oder Schnaps gemacht.

Herkunft:
Ganz Europa bis nach Sibirien.

Blatt:
Ein Blatt wird bis zu 20 cm lang und 8-11 cm breit. Es hat etwa 9-19 Fiederungen. Beim Bonsai werden die Fiederungen als Einzelblätter in der Gestaltung interpretiert.
Die Blätter sind grün. Die Unterseite hellgrün. Im Herbst verfärben sie sich gelb, an sehr trockenen Standorten ist auch eine rötliche Färbung möglich.

Rinde:
Grau bis hellgraue glatte Borke. Im Alter kann die Borke auch rissig werden

Eberesche als Bonsai

Winter:
Sehr winterhart. Die Verbreitung geht bis in das nördliche Skandinavien und Sibirien.

Bonsaieignung:
Keine Anfängerpflanze.
Auf Grund der langen gefiederten Blätter ist eine Mindesthöhe von 60 cm oder höher sehr empfehlenswert und erleichtert die Gestaltung.
Es ist nur ein Austrieb im Jahr, im Frühjahr, möglich. Dazu werden vor dem Neuaustrieb im Spätwinter / Frühjahr die Endknospen entfernt, damit die dahinterliegenden Knospen zum Austrieb angeregt werden.

Beschaffung:
Findling, Baumschulen, Bonsai-Fachhandel.
Samen keimen oft nur, wenn sie den Magen eines Vogel passiert haben!

Standort:
Halbsonnig bis sonniger Platz.

Sorbus aucuparia als Bonsai

Giessen:
Gleichmäßig feucht halten, aber Staunässe vermeiden.
Trockenheit ist durch schlaffe Blätter leicht erkennbar.

Düngen:
Vom Frühjahr bis Juli – August wird regelmäßig gedüngt.
Im Herbst wird durch stickstoffarmen Dünger die Pflanze auf den bevorstehenden Winter vorbereitet.

Substrat:
1 Teil Torf oder Anzuchterde, 1 Teil mineralisches Substrat (Lavagranulat, Bims), 1 Teil Akadama.

Umtopfen:
Alle zwei Jahre sollte mit einem Wurzel-Rückschnitt im Frühjahr umgetopft werden.

Gestaltung:
Freie und streng aufrechte Form als auch Mehrstämmige Gestaltungsformen sind bei der Vogelbeere möglich.

Rückschnitt:
Bei Jungbäumen erfolgt meist kein oder kaum ein Rückschnitt. Diese sollen erst einmal die gewünschte Stammdicke erreichen.

Bei Bonsai-Bäumen in einer Bonsaischale erfolgt im Frühjahr ein Rückschnitt, auf die gewünschte Länge oder besser gesagt Kürze der Äste.
Dabei ist die Länge der gefiederten Blätter zu berücksichtigen.

Da diese relativ langsam wachsen bis sie die volle Länge erreicht haben, wird im restlichen Jahr selten oder wenig zurück geschnitten.
Es können die gefiederten Blätter auf bis zu zwei Drittel reduziert. Daraus treibt meist nur die Endknospe neu aus!
Der letzte Rückschnitt sollte spätestens im August erfolgt sein.

Danach kann noch pinziert werden oder die Triebspitze entfernt werden.

Drahten:
Drahten ist bei Äste im Alter bis zu 2 Jahren noch gut möglich.
Bei Älteren Ästen lassen sich diese kaum noch Drahten.

Schädlinge und Krankheiten:
Ebereschenrost ist ein Pilz der mit entsprechenden Fungizid behandelt werden kann.
Die Vogelbeere ist auch eine beliebte Futterpflanze für 72 Insektenarten!
Raupen und Larven können aber von Hand abgesammelt werden.

2 Comments

  1. Michael Wassilko 30. Juli 2018
  2. Bernd Schmidt 13. August 2018

Leave a Reply