Liguster dürfte wohl fast jeder als Gartenhecke kennen?<
Daraus können wir schon schließen, daß der Liguster sehr schnittverträglich ist. Und seine Blätter sind auch relativ klein.
Somit eignet er sich schon einmal sehr gut zur Gestaltung als Bonsai.
Weltweit gibt es viele Liguster-Arten. Der einzig in Europa vorkommende ist der Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare). Dieser ist auch in unseren Breitengraden winterfest.
Im Bonsai-Fachhandel werden unter dem allgemeinen Namen Liguster auch oft Arten aus Asien angeboten. Da diese aus gemäßigteren Klimazonen stammen, sind diese selten für eine frostige Überwinterung geeignet. Für diese Arten sollte man ein Kalthaus oder eine andere geschützte Überwinterung haben.
Herkunft:
Europa.
Andere Arten kommen aus Japan und China.
Blatt:
Etwa 2,5 bis 8 cm lang, dunkelgrün und schmal.
Rinde:
Graubraune Borke.
Jungtriebe olivgrünbraun.
Winter:
Die heimische Art ist meist winterhart.
Unter Minus 10 Grad ist trotzdem zusätzlicher Schutz empfehlenswert.
Die asiatischen laubabwerfenden Arten sind teilweise auch bis Minus 5 Grad kälteresistent.
Bei den nicht laugabwerfenden asiatischen Arten wird kein Frost vertragen. Diese sollten kühl aber frostfrei überwintert werden. Einige können sogar ganzjährig mit viel Licht im Innenbereich kultiviert werden.
Bonsaieignung:
Sehr gut auch für Einsteiger geeignet.
Sehr schnittverträglich und relativ kleine Blätter.
Beschaffung:
Findling, Steckling, Baumschulen, Bonsai-Fachhandel.
Standort:
Halbsonnig bis sonniger Platz.
Die immergrünen asiatischen Arten im Sommer halbschattig.
Giessen:
Kräftiges gießen. Zwischen dem Gießen sollte das Substrat abgetrocknet sein.
Gegen Staunässe reagiert der Liguster empfindlich.
Düngen:
Da es eine Blütenpflanze ist wird etwa von März bis April gedüngt.
Im Mai, Juni und September düngt man Kalium und Phosphat-betont.
Im Juli und August setzt man mit dem düngen aus.
Substrat:
1 Teil Torf oder Anzuchterde, 2 Teile mineralisches Substrat (Lavagranulat, Bims), 2 Teile Akadama.
Umtopfen:
Jungpflanzen jährlich. Ältere Pflanzen alle zwei Jahre.
Gestaltung:
Die meisten klassischen Gestaltungsformen wie frei, streng aufrecht, auf Felsen, Wald- und Gruppenpflanzungen sind sehr gut realisierbar.
Rückschnitt:
Vor dem Neuaustrieb im Winter / Frühjahr bis in den September möglich.
Drahten:
Bei gutem Rückschnitt ist dies oft nicht notwendig.
Junge Triebe können dennoch vor und während der Wachstumszeit gedrahtet werden.
Wie immer, sollte man die Drahtung regelmäßig kontrollieren, um ein einwachsen des Drahtes zu verhindern.
Schädlinge und Krankheiten:
?
Liguster-Bonsai die man bei Aldi, Lidl und anderen Supermärkten manchmal erhält, sind keine heimischen Pflanzen.
Diese kommen meist aus großen asiatischen Baumschulen. Dabei handelt es sich um asiatische Arten, die NICHT winterhart sind.
ergo: die totale Kunden-Verarsche ?!
@ Alexander
Nein, keine Veräppelung, da es normalerweise eine minimalistische Pflegeanleitung dazu gibt.
Eher der Name Bonsai ist Kunden-Verarsche, da es sich um schnell hochgezogene Pflanzen aus Massenzuchtanlagen in Asien handelt die als unfertiger Bonsai in einen meist unpassenden Topf, ohne Wasserablauflöcher, gequetscht werden. Zu allem Überfluß auch noch in einer für die Pflege ungeeigneten Transporterde, die schnell eine betonartige Konsistenz bekommen kann 😉
Liguster als Bonsai?
Habe ’ne ca. 50 Meter lange Ligusterhecke, die ich mindestens zwei mal im Jahr schneiden muss (Was mich tierisch nervt).
Das Zeug wuchert wie Unkraut und ich hab es bisher eher als „Gestrüpp“ angesehen.
Werde aber, nach deinem Beitrag, mal ein paar Stecklinge ziehen. Mal sehen was dabei herauskommt.
Gruß
Mac
Na Mac,
da bin ich aber sicher nicht der einzigste, der gespannt ist.
Meine Pfennigbaum (Affenbrotbaum) Blätter, bringen ja nun auch schon wirklich massig neue Plänzchen hervor.
Was der Bernd hier an Einfluss hat… man man man 😀
Man könnte ihn als Muse bezeichnen…
Gruß
Hallo,
eine Frage welche Körnung brauch ich für einen ca. 30cm Liguster Bonsai??
Danke
@ janina
kann ich dir nicht sagen.
Ich nehme immer nach Gefühl und oft auch verschiedene Körnungen.
Ist ja nicht nur von der Bonsaigröße abhängig. Auch der Wurzelballen und was man erreichen möchte spielt eine Rolle.
In den ersten Jahren, wenn der Bonsai schneller wachsen soll, nimmt man grobe Körnungen. Wenn er einen bestimmten Gesataltungsstatus erreicht hat und es an die Feinverzweigung geht, nimmt man kleinere Körnungen.
Ist also vom Zweck und Entwicklungsstand des Bonsai abhängig.
Schönen Gruß
Bernd
Dieser abgemooste Liguster steht in reinem Blähtonbruch (4-8mm).
Liguster in Blähton
Gruß,
Pit
@ Deshojo
sieht gut aus die Grundgestaltung.
Könnte vielleicht im oberen Drittel etwas mehr Schwung haben. Ist aber nur meine Meinung / Geschmack.
Ob Blähtonbruch oder anderes mineralisches Substrat ist wohl den meisten Bäumen relativ egal. Man muß halt wissen, wenn man das Gießverhalte und Düngen dem Substrat anpaßt geht da vieles.
Ich nehme im Teichtopf auch meist 80 – 100% grobes mineralisches Substrat aus Lavalit, Bims ,gebrannter Tonbruch oder andere mineralische Bestandteile.
Die lockere und luftdurchlässige Struktur fördert gerade in den ersten Jahren eine sehr gute Wurzelentwicklung, da ein sehr guter Sauerstoffaustausch stattfinden kann.
Schönen Gruß
Bernd