Hainbuchen sind seit einigen Jahren meine Lieblings-Bonsai-Bäume.
Wahrscheinlich, weil ich diese Baumart halbwegs im Griff habe.
Nach Gestaltungs- und Pflegemassnahmen reagiert der Baum meist nach meinen Vorstellungen.
Umso erfreuter war ich bei der Wahl zum beliebtesten Outdoor-Bonsai darüber, das die heimische Hainbuche auf den 3. Platz gewählt wurde.
Ein Platz unter den erste zehn wäre für mich schon eine Überraschung gewesen.
Der 3. Platz dürfte für viele eine große Überraschung gewesen sein?
Reine Hainbuchen-Wälder gibt es kaum. Das Holz der Hainbuche hat in der Forstwirtschaft eine geringe Bedeutung.
Dennoch findet man ältere Hainbuchen in Mischwäldern. Oft wie auf dem obigen Foto an Waldrändern.
Aber auch als Heckenpflanze ist die Hainbuche weit verbreitet.
Das Hainbuchen-Holz hat das härteste Holz der heimischen Baumarten. Härter als Eiche. Da sich im Hainbuchenholz nur wenige Tannine befinden, kann es ohne Schutz schnell rissig werden.
Früher wurden aus dem Holz der Hainbuche, Holzräder, Radspeichen, Hackklötze, Rammböcke, gedrechselt, Spindeln, Zollstöcke, Rollen, Zahnräder, Buchdruck …
Viele dieser Produkte wurden durch günstigere Materialien ersetzt. Dennoch wird das Hainbuchen-Holz heute für Holzhobel, Stechbeitel, Lochbeitel, Winkelmasse, Hackklötze und Fleischerbänke und Tischler- und Drechselholz verwendet.
Logisch. Auch unter Bonsai-Fans sind Hainbuchen beliebt. Wie die meisten Hechenpflanzen, treibt die Hainbuche nach einem saisonal richtig gemachten Rückschnitt neu aus.
Die Hainbuche ist auch ein Baum im keltischen Baumkreis. Ähnlich unserem heutigen Horoskop.
Hainbuchen-Hecken wurden vermutlich bereits zur Römerzeit als natürlicher Abwehrwall gepflanzt. Dies wurde bis in das spätere Mittelalter praktiziert.
Medizinische Anwendungen sind von der Hainbuche keine bekannt.
Die Hainbuche gilt als Symbol für Mut, Standhaftigkeit und Gerechtigkeit.
Der Begriff „Hanebüchen“ wurde vermutlich auch von der Hainbuche abgeleitet.
Derzeit gestalte ich zwei Hainbuchen auf meinem Bonsai-Balkon.
Beide sind 15 Jahre alt.
Eine davon hat dieses Jahr ihre erste Bonsaischale erhalten und entwickelt langsam ihre Feinverzweigung.
Die zweite wurde in diesem Jahr radikal umgestaltet und wird noch ein paar Jahre brauchen, bis sie nach einem Bonsai-Baum aussieht.
Die Hainbuche treibt meist zweimal im Jahr kräftig aus. Zur richtigen Zeit zurück geschnitten sind auch mehrere Austriebe im Jahr möglich.
Hainbuchen finde ich als Bonsai gut.
Und Ihr?