Wurzelknollen bei Schwarzerlen

Über die Schwarzerle (Alnus glutinosa) als Bonsai habe ich hier im Blog bereits öfter bereichtet.

Vor einigen Tagen bekam ich per Mail den Hinweis, das eine Information über die Schwarzerle nicht ganz korrekt ist. Hier muß ich gestehen, daß meine Recherche-Quelle leider nicht die korrekte Information hatte. Deswegen werde ich mit diesem Sonder-Artikel das Geheimnis der Wurzelknollen bei Schwarzerlen lüften. Ich bin nun weder Botaniker noch Chemiker und hoffe ich kann diesen Vorgang verständlich vermitteln?

Auf jeden Fall wird man bei den meisten Schwarzerlen beim Umtopfen folgende holzigen Wurzelknollen vorfinden:

Wurzelknollen

Fälschlicherweise habe ich bisher gemeint, daß dies Stickstoffvorräte sind. Dies ist so nicht ganz richtig. Diese Wurzelknollen sind wesentlich komplexer. Die Schwarzerle kann darin gar keinen Stickstoff speichern.

Die Wurzelknollen sind der Lebensraum für Bakterien aus der Gruppe der Aktinomyzeten. Diese wandeln den Luftstickstoff in NH4+ (Ammonium-Ion) um, welche für die Pflanze somit nutzbar wird. NH4+ kann von der Schwarzerle nicht gespeichert werden. Wenn zuviel davon produziert wird, werden die Bakterien durch Stoffwechselwege in Stress versetzt, wodurch sie keine weitere Stickstoffumsetzung mehr betreiben.

Es handelt sich dabei um eine Eusymbiose. Beide Partner können ohne den anderen nicht funktionieren bzw. überleben.

Vereinfacht gesagt, sorgen die Bakterien in den Wurzelknollen für eine ausreichende und aufnehmbare Stickstoffversorgung der Pflanze. Kein Wunder das die Schwarzerlen in der Wachstumszeit so schnell in die Höhe wachsen können.

Ich hoffe das mein Erklärungsversuch halbwegs verständlich ist?

Am kommenden Wochenende werde ich noch die alten Artikel entsprechend korrigieren.

Schon enorm was Pflanzen Erstaunliches können!
Je länger ich mich mit Bonsai beschäftige, desto mehr erfahre ich über Pflanzen. Und es erstaunt mich immer wieder auf das Neue welche Wunderwerke der Natur solch ein einfach aussehender Baum ist!

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