Nicht nur nach Rom führen viele Wege. Auch der Weg zu einem gelungenen Bonsai kann sehr vielfältig sein.
Eine Möglichkeit um zu einem Bonsai zu gelangen ist es ihn aus einem Steckling über zahlreiche Jahre zu einen ansehnlichen Bonsai zu gestalten. Diese Methode erspart gegenüber einer Aussaat je nach Baumart 1-3 Jahre. Ein weiterer Vorteil ist das man die Mutterpflanze oft kennt und so robustes oder pflegeleichtes Genmaterial vermehren kann.
Ja, aber auch Nachteile gibt es. Es dauert natürlich länger als bei einer bereits vorkultivierten mehrjährigen Pflanze. Allerdings kann man bei solch einem Winzling logischweise die eigenen Vorstellungen von Anfang an gezielter umsetzen. Das gewünschte Gestaltungsergebnis kann man bereits sehr gut von Anfang an steuern. Natürlich nur wenn man weiß wie.
In meinem ersten Bonsaisommer vor ein paar Jahren habe ich beim Rückschnitt meiner Ficus microcarpa einige verholzte Stengel für meine erste gezielte Stecklingvermehrung verwendet. Im ersten Versuch folgte ich den Hinweisen der Fachliteratur. Die Stecklinge wurden in ein Torfsandgemsich gesteckt. Feucht angegoßen und in einem Minigewächshaus in Verbindung einer Pflanzenheizmatte kultiviert. Eigentlich hätten sich so neue Wurzeln bilden sollen. Aber dies hat bei mir nicht funktioniert. Alle Stecklinge sind vertrocknet. Wurzeln haben sich keine gebildet.
Nach dem ersten Frust kam mir die Idee es einmal nach der Stecklingmethode meiner verstorbenen Oma zu versuchen. Beim nächsten sommerlichen Gestaltungsschnitt wurden 3 verholzte Stecklinge ausgewählt. Diese wurden in einen mit etwas Wasser gefüllten Joghurtbecher gestellt und verbrachten die nächsten Wochen an einem Nordfenster. Wenn der Wasserstand reduziert war, wurde er wieder etwas aufgefüllt.
Nach etwas 6 sommerlichen Wochen hatten sich zahlreiche junge weiße Wurzeln gebildet! Die Oma-Methode war offenbar wesentlich zuverlässiger als die aus den Fachbüchern! Auf dem nächsten Foto sieht man die zahlreichen Wurzeln.
Anschließend wurde der noch sehr kleine Ficus-Steckling in Substrat gepflanzt. Da Wurzeln zum schnellen Wachstum auch Luft benötigen wählte ich eigentlich mehr Testweise eine Mischung aus Lavalit und etwas Akadama. Lavalit enthält zwar fast keine Nährstoffe. Aber das gebrannte Akadama kann dafür Nährstoffe speichern. Außerdem wurde danach 1-2x am Tag kräftig gegossen.
Die Stecklinge wurden im Spätsommer eingetopft. Bereits im laufenden Winter haben sie sich prächtig entwickelt. Im Frühjahr wurden sie in einen Teichkorb umgetopft. Pfahlwurzeln wurden dabei entfernt. Unter die Wurzel wurde eine Keramikscherbe platziert. So wollte ich versuchen möglichst früh einen flachen und breiten Nebari zu bekommen. Durch kräftiges giessen und düngen entwickelten sich die drei Kleinen über den Sommer prächtig.
Im zweiten Winter war ich dann doch sehr erstaunt. Bei einem Steckling hatten sich sogar Früchte gebildet!
Im Frühjahr wählte ich den mir am interessantesten Steckling aus und topfte ihn in die erste Bonsaischale. Im Sommer legte er ordentlich an Stammdicke zu. Nun nach drei Jahren sieht er bereits einem Bonsi sehr ähnlich.
Noch sieht er recht jung aus. Er hat noch keine markante Struktur. Aber er ist auf einem interessanten Weg. Im kommenden Frühjahr werde ich ihn wieder in einen Teichtopf umtopfen. Dort entwickeln sich Wurzeln und Stamm doch spürbar schneller. Für eine Schale ist er auch für meinen Geschmack noch zu jung. In den nächsten zwei bis drei Jahren will ich gezielt einen breiteren Nebari entwickeln. Dies läßt sich im Teichkorb mit einer Platte unter dem Baum auch besser steuern. Über seine zukünftige Gestaltungsform bin ich mir überhaupt noch nicht im klaren. Aber diese ergibt sich irgendwann. Mal sehen was aus diesem ehemaligen Steckling noch wird?
Hallo Bernd,
der Artikel ruft wehmütige Erinnerungen in mir hoch.
Genau so hatte ich einen Ficus über gute 10 Jahre „groß“ gezogen und ihn dann leider beim überwinter voriges Jahr gehimmelt…
Viele Grüße aus dem eisigen Wien
Heinz
Hallo Heinz,
ja zu kühl mögen es die Ficus-Arten nicht. Die sollte man zeitig ins Warme bringen. Ich kann das gut nachvollziehen. Nach 10 Jahren intensiver Pflege von klein auf, hängt man an solchen Pflanzen besonders. Mir sind demletzt auch ein paar meiner ältesten Kakteen als TK-Pflanze über den Jordan gegangen. Einmal nicht auf den Wetterbericht geachtet und schon waren drei meiner 16 jährigen selbst aus Samen gezogenen hinüber. Ausgerechnet die mit meinen Lieblinsblüten 🙁
Aber zum Glück habe ich bereits vor zwei Jahren für Nachwuchs gesorgt. Aber die wird wohl noch 1-2 Jahre zur ersten Blühreife brauchen.
Hört sich ja ganz einfach an?
War es auch 😉
Habe bereits mit den ersten 3. Stecklingen begonnen. (Mit der Jogurtbecher methode) Hoffe es gelingt mir sie zu einem Schönen Bonsai zu ziehen:-)
Hallo Alex, finde ich super deinen Kommentar! Ich bin selber gespant ob die Bewurzelung im Winter ebenfalls gelingt? Meine habe ich wie bereits per Mail mitgeteilt ja im Sommer und Spätsommer bewurzelt. Aber bis aus einem Steckling ein Bonsai wird braucht man einige Jahre Geduld. Aber wenn man die nicht hat, würde man sich wohl auch nicht mit dem Thema Bonsai beschäftigen?
Hallo Bernd
Ja da hast du recht. Bonsai ist ein sehr Interessantes Hobby und wenn man dabei bei einem bonsai von Grund auf dabei sein kann macht es noch viel mehr spass.
Habe mich noch etwas schlau gemacht, bei Zimmerpflanzen sollte es keine Rolle spielen in Welcher Jahreszeit man die Bonsaistecklinge schneidet, am besten aber wenn die Tage heller und Sonniger werden, weil so die Blätter angeregt werden.
Ich freue mich schon wenn ich die Wurzeln bestaunen kann:-)
Sieht wirklich nicht sooo schwer aus. WErd ich auch probieren!
Hallo 😉
hört sich wirklich ganz einfach an… Habe jetzt meine Abfälle des alljährlichem Frühjahrs schneiden in einen Joghurtbecher mit etwas Wasser gestellt, mal schauen ob bald die Wurzeln sprießen.
In anderen Foren habe ich allerdings gelesen, das man eine Tüte über das Glas/Becher stülpen soll, sodass die Luftfeuchtigkeit und das Klima sich verändert. Damit soll das anscheinend noch schneller alles gehen.
Würdest du da zustimmen? Oder hast du es vielleicht schon selber versucht? Oder irgendwer anders?
Wie gesagt ich probier erstmal deine Methode aus 😉
@ Fusselchen
Das mit dem Treibhauseffekt habe ich auch gelesen und mit einem Mini-Gewächshaus zu erst probiert.
Ergebnis war das alle Stecklinge verfault sind und trotz hoher Luft- und Erdfeuchtigkeit am Ende sogar vertrocknet waren!
Aber das muß nich bedeuten das dies bei jedem so ist.
Die Joghurtbecher-Methode ist da offenbar zuverslässiger.
Wenn es soweit ist würde mich interessieren wie es bei dir mit den bewurzeln funtktioniert hat?
Ja ok…
da fürchte ich jetzt um meine Stecklinge 😀 ich probiere jetzt beide Varianten aus. Melde mich dann wieder wenn sich was tut.
lg Fusselchen
Noch eine Frage:
Die Wurzeln vertragen eigentlich kein Licht oder? Müsste man den Becher dann nicht abdecken, sodass nur noch die Blätter rausgucken? Oder ist das bei Stecklingen anders?
LG Fusselchen
Bei mir hat es bisher immer ohne abdecken mit dem anwurzeln funktioniert.
Der Joghurtbecher war bei mir weiß (nicht transparent) und stand an einem Nordfenster wo keine direkte Sonne hinkam.
Hallo,
ich bin’s wieder mit einer ersten Zwischenbilanz. Nach jetzt knapp einer Woche sehe ich jetzt schon erste kleine Wurzelansätze bei dem Steckling im selbstgebautem ‚Gewächshaus‘.
Ich kann also deiner Erfahrung noch nicht zustimmen. Ich habe dies allerdings ohne eine Heizmatte probiert. Das ‚Gewächshaus‘ bekommt lediglich von meiner Schreibtischlampe ein Teil der Restwärme ab.
Bei dem Steckling der nur im Wasser war kann ich bis jetzt noch keine Veränderung erkennen.
LG Fusselchen
es darf keine sonne an die wurzeln.
Sehr interessant und sehr lehrreich. Macht jede Menge Spass hier zu lesen. Habs auch mal probiert, bin aber noch ganz am Anfang. Mal schaun was daraus wird.
Gruß
Dommi-86
Ein wirklich schöner Beitrag, hoffe die zucht wird etwas bei euch 2 😉 Leider hab ich nicht wirklich die Zeit aber unteranderem auch die Motivation dazu es auch mal zu probieren =( aber dafür lese ich dann umso mehr hier ^^
Meine Stecklinge kommen in triefend nasse Blumenerde. Dann werden die Blätter nochmal ordentlich eingesprüht, und zum Schluss kommt ein grosses Einmachglas drüber, damit alles Luftdicht abgeschlossen ist.
Sobald der Steckling anfängt zu treiben, wird täglich etwas „gelüftet“.
Haben sich erste neue Blätter gebildet, wird das Einmachglas entfernt.
habe diesen Sommer es auch mal mit der „Oma-Methode“ versucht. Nach ca. 1 Woche waren die ersten Wurzelansätze zu sehen. Nach 4 Wochen schon einige Wurzeln. so dass ich die Stecklinge einpflanzen konnte. Habe dazu normale Bonsaierde aus dem Fachhandelgenommen. Mal sehen was passiert…
@ 1cewolf
viel Erfolg!
Sobald Wurzlen vorhanden sind, kann kaum noch etwas schief gehen. Die Kleinen werden bei guter Pflege schnell grösser werden 😉
Ich versuche es gerade auch mit der Oma – Methode und habe eine Frage zum Teichtopf: Hast Du die kleinen alle in den selben Teichtopf gepflanzt oder hatte jeder seinen Eigenen?
@ Christian
nach dem Anwurzeln habe ich die Kleinen alle in einen eigenen Teichtopf gepflanzt. Ansonsten würden sich die Wurzeln verheddern oder verwachsen und man müsste sie evtl. mit Schneidwerkzeug voneinander trennen.
@Bernd
Danke!
An die Wurzeln habe ich gar nicht gedacht ^^
@Bernd: Wie schaut es nach dem Eintopfen eigentlich mit Düngen und Standort aus? Besser am Nordfenster stehen lassen oder an’s Südfenster?
@ Icewolf
Frisch getopfte Pflanzen müssen erst einmal nicht gedüngt werden, da in frischer Blumenerde genug Nährstoffe vorhanden sind. Höchstens organische Langzeitdünger wie Hornspähne können zugesetzt werden, ohne das Wurzelbrand droht. Allerdings ist das bei Zimmerpflanzen eher nicht so empfehlenswert, da solche Dünger meist recht unangenehm riechen. Als Standort würde ich eher ein Ost oder Westfenster präferieren. Süden ist zu viel Sonne, Norden zu wenig für einen Steckling.
Möchte hier kurz meine Erfahrungen schildern und würde mich über Antworten sehr freuen.
Also ich habe mir vor einigen Jahren auch einen Ficus Ginseng gekauft. Habe viel nachgelesen und ihn umgetopft und bissl fein gemacht etc.
Erfreulicherweise ist er bald wie verrückt ausgetrieben und ich habe ihn treiben lassen.
Kurze Zeit später haben aber die neuen Triebe die alten Äste völlig überragt und komischerweise sahen die neuen Äste und Blätter nicht aus wie die Alten.
Zufällig bin ich auf einen interessanten Artikel gestoßen der meine Meinung zwar bestätigt hat, leider habe ich nie wieder ähnliches über diesen Baum gelesen. Auffallend finde ich, dass jedes dieser Ginseng-Bäumchen eine ziemlich auffällige Schnittstelle am oberen Rand des Stammes hat, wo die alten Äste ausgetrieben sind. Nun kommt die Behauptung: Man nimmt ein Ginseng und kappt ihn. Dann propft man darauf einen microcarpa. Wenn man genau hinsieht kann man es erkennen.
Ich habe inzwischenzeit von beiden Stecklinge gezogen und es wachsen völlig verschiedene Bäumchen.
Ich weiß nicht, wo du deine Stecklinge abgeschnitten hast, aber selbst bei dir würde ich behaupten es sind zwei verschiedene Bäumchen. Bild 4 zeigt doch ein völlig anderes Bäumchen als Bild 6 mit nem ganz anderen Stamm und Blättern.
Was sagt ihr dazu? Kann meine These jemand bestätigen?
@ Doro Schmitt
Ich weiss nicht was du auf den Fotos siehst?
Foto 4 und 6 sind die gleich Pflanze nur mit ein oder zwei Jahren Zeitabstand dazwischen.
Die Blätter sind in der Form identisch.
Es handelt sich auch nicht um einen Ficus ginseng sondern Ficus micrcarpa oder Ficus retusus.
Aber sicherlich kann man manche Ficus-Arten untereinander pfropfen, da sie Artverwandte sind. Bei einem Ficus ginseng ist dies durchaus denkbar.
@ Doro Schmitt
Ginseng heißt übersetzt Wurzel.Damit ist es keine Art,sondern eine Wuchsform.Ausserdem wird sich keine Gärtnerei,wo Ginsengs zu Tausenden gezogen werden,die mühe machen,sie alle zu Propfen.Die seltsane Schnittstelle ist bei fast allen Billigbonsai mehr oder weniger groß zu entdecken.Diese „Bonsais“sollen nähmlich in höchstes 3 Jahren einen durchmesser von 2-3,5cm haben,das geht am schnellsten,wenn die Bäumchen erst wachsen und dann radikal auf „Bonsaihöhe“eingekürzt werden.Die seltsamen Blätter habe ich auch bei meinen Ficus(en?)festgestellt.Vielleicht wegen den anderen Lichtverhältnissen.
nochmals ein Zwischenstand von mir: Die Stecklinge wachsen wie der Teufel. Haben seit September ihre Größe verdreifacht… BIn aktuell am überlegen ob ich die unteren, alten Blätter entfernen soll oder lieber lassen soll. Zusätzlich werden mir die neuen Blätter ein wenig zu groß. Einfach ignorieren und warten bis er größer ist oder die großen Blätter entfernen?
@ 1cewolf
Lass die Blätter ruhig dran. Durch die dadurch mögliche Photosynthes wird die Pflanze schneller wachsen können.
Wenn sich daraus Äste entwickeln kannst du diese im jungen Stadium immer noch entfernen.
Die Jungpflanze sollte sich erst einmal entwickeln und wachsen. Sobald sie einem Baum ähnlich sieht, kannst du dir die ersten Gestaltungsgedanken machen.
Wie sieht die Jungpflanze eigentlich jetzt aus?
@ Kleinbonsai
Habe die Pflanze vor zwei Jahren aus Platzgründen verschenkt. Ist mir leider nicht bekannt, wie es ihr derzeit geht.
Ich habe auch Stecklinge geschnitten und sie wurzeln auch derzeit. Allerdings habe ich sie in ein Wasserglas ans Fenster gestellt. Nun habe ich gelesen, dass Wurzeln keine Sonne vertragen. Ich hoffe, es wird dennoch was. Muss man sie wirklich erst in Substrat und dann in Erde pflanzen?
@ Sylvia
Ich verstehe deine Frage nicht?
Substrat ist eine Erdmischung.
Ob man es Substat oder Erde nennt ist eigentlich egal. Wobei die Erdmischung aus unterschiedlichen Bestandteilen und Eigenschaften bestehen kann.
Ob man einen Steckling in Wasser oder Erde wurzeln ziehen lässt ist von der Pflanze abhängig.
Bei den Ficus-Arten geht es auch im Wasserbecher oder Glas. Es ist richtig, dass Wurzeln keine Sonne mögen. Sie verholzen im Sonnenlicht. Deswegen verwende ich hier meist Joghurtbecher, die verhindern direktes Sonnenlicht. Du kannst das Glas aber auch an einen schattigen Ort stellen. Die Kleinen brauchen noch keine pralle Sonne.
Ich möchte mich nur noch mal zu dem Licht an den Wurzeln äußern, beim Ficus ist das egal ich habe meine Stecklinge (ich habe schon sehr viele Pflanzen erfolgreich aus Stecklingen gezogen)in einem durchsichtigen Glas am Fenster stehen und ALLE haben Wurzeln gebildet.
@ Lukas
danke für den Hinweis.
Ist ja dann fast schon wie Unkraut 😉
Also ich muss gestehen ich schmunzel ein bisschen…
Ich hatte damals einen Ableger mit bitten und betteln abschneiden dürfen und den ( mit Großem Unwissen) einfach in ein Wasserglas gestellt, nachdem Bewurzeln in einen grossen Kübel ohne abzugslöcher , wo Muttererde/Bims/Lava/Lehm von unserer Baustelle als „Erde“ fungierte.
Eigentlich war das der Rest, der noch irgendwie weg musste. Nun ja, dem Bäumchen hats gefallen. Allein im ersten Sommer massig zugelegt an Grösse. Er steht immer noch im Kübel( jetzt natürlich mit wesentlich besserem Substrat!) und gedeiht bei meinen Eltern jetzt im Sommer auf der Terasse. Im Winter steht er in meinem alten Zimmer am Fenster.
Da waren so viele Fehler in der Pflege dein, und trotzdem ist der Microcarpa am wachsen gewesen. Ich verstehe irgendwie nicht, das manche ihn als “ empfindlich“ einstufen *smile*
Wenn ich heute so drüber nachdenke was das für eine Aktion war…nun ja. Manchmal überpflegen wir auch pflanzen (habe ich zumindest manchmal im Kopf. )
Ich befürchte ich habe schon viele pflanzen und vor allem Bonsais damit gehimmelt, das ich sie “ besonders gut“ pflegen wollte.
Hi ,
Ich habe mir vor kurzem einen Ficus Microcarpa zugelegt und wollte von dieser Pflanze 2 Stecklinge entnehmen. Wie sollten Stecklinge aussehen? Könnte man mir Tipps für den Anfang geben ? Diese Seite wirkt sehr ansprechend deshalb werde ich hier immermal nachlesen 😉
@ Kemo
schau dir die ersten Fotos an, dann weisst du wie ein Steckling aussehnen könnte.
Schönen Gruß
Bernd
Alles klar.
Hab mich daran auch orientiert und was passendes entnommen 🙂 werde ihn jetzt in einen Becher stellen und fotografieren 😀
Nun habe ich mit dem Thema Bonsai begonnen 😉
Hi,
ich habe vor etwa einem Jahr ohne entsprechnde Pflegekenntnisse einen Ficus Bonsai in sehr schlechtem Zustand übernommen. Seid dem hat er einige neue Blätter bekommen und ist immerhin nicht eingegangen. Die Krone ist allerdings immernoch recht karg obwohl ich die neuen Triebe regelmäßig kurz hinter dem ersten Blatt schneide und der Standort hell und nicht zu warm oder kalt ist. Gibt es einen guten Tipp, wie ich dem Bäumchen wieder zu einer vollen Krone verhelfen kann ?
Im letzten Winter habe ich dann 3 der abgeschnittenen Triebe in einen Becher mit Wasser gestellt bis sich viele neue Wurzeln gebildet hatten. Ich habe die Zöglinge dann in einen gemeinsamen Topf mit normaler Blumenerde gepflanzt. Inzwischen bilden sich die ersten neuen Blätter. Allerdings sehen die Stecklinge nicht aus wie Bonsais sondern wie ein normaler Ficus.
Sollte ich die Zöglinge nun zum ersten Mal schneiden und wenn ja wo und wie stark sollte man sie stutzen ? Oder sollte man sie mit einem Draht zusammenbinden ? Sollte ich sie jetzt schon in einen flachen Topf umtopfen damit sich ein Nebari entwickelt ?
Hallo Pflanzenfreund,
ein heller und nicht zu warmer und kalter Standort ist sehr pauschal formuliert und hört sich für mich nach Zimmer an? Falls dies zutrifft, würde ich den Ficus ab Mai, ins Freie stellen. Die ersten zwei Wochen halbschattig, damit die Blätter keinen Sonnenbrand bekommen. Danach soviel direkte Sonnen wie möglich. Gut giessen und düngen und die Baumkrone wir voller werden. Ich würde am Anfang allerdings nicht auf ein sondern auf zwei oder drei Blätter zurückschneiden. Sonst dauert eine dichte Belaubung zu lange.
Bei einem nicht einmal einem Jahr alten Steckling braucht man sich noch keine Gedanken über den ersten Schnitt machen. Der muß erst einmal wachsen. Es gibt viele Gestaltungs-Wege zu einem Bonsai. Ein möglicher Weg wird hier bei dieser Fotoserie gezeigt: https://www.bonsai-als-hobby.de/gestaltungsbeispiele/platz-3-beim-bonsai-fotowettbewerb-fotoserie-kirschbaum/
Schönen Gruß
Bernd
Vielen Dank für die schnelle Antwort und die Tipps !
Ja genau, mein Bonsai sthet im Zimmer in der Nähe des Fensters. Leider habe ich keine Möglichkeit ihn ins Freie zu stellen. Aber ich werde ihn in nun öfters düngen und weniger stark schneiden.
Vielen Dank auch für den Link zu den Gestaltungsbeispielen !
Hallo Bernd,
vielen Dank für die nützlichen Tipps auf der Seite.
Eine Arbeitskollege hat mir vor einigen Wochen auch 4 Stecklinge von seinem Ficus Bonsai abgeschnitten. Diese habe ich nun auch schon aufgrund deiner Tipps bereits in jeweils einen Teichkorb gepflanzt. 6 Wochen im Joghurtbecher und seit 2 Wochen im Teichkorb mit Bonsaisubstrat und Keramikscherbe unter den Wurzeln. Sie wachsen auch alle schon und treiben munter aus. Sie sind jetzt alle so zwischen 6 und 10 cm groß und noch sehr dünn (1-2mm).
Meine Frage hätte mit auch dem Schnitt dieser kleine Ficus Bonsais zu tun gehabt. Aber wenn ich deine Antwort auf die Frage von Pflanzenfreund richtig deute, dann soll ich sie im ersten Jahr noch gar nicht schneiden und die Bäume mal wachsen lassen!?
Weiters schreibst du in deiner Antwort, dass man den Ficus Bonsai ab Mai in den Garten stellen kann. Gilt das auch für die jungen Stecklinge? Wenn ja, ist es egal, wenn sie angeregnet werden? Oder sollen sie vor regen geschützt werden? Ab wann sollen die Bäumchen dann wieder rein? September?
Vielen Dank im voraus!
Schöne Grüße,
Patrick
Hallo Patrick,
freut mich das deine Stecklinge munter wachsen!
Regen macht einem Ficus überhaupt nichts aus. Die meisten Ficus-Arten stammen aus subtropischen Regionen. Da regnet es fast jeden Tag. In der Regenzeit sogar Wochenlang.
Du solltest ihn allerdings nicht gleich in die volle Sonne stellen, da er sonst Sonnenbrand an den Blättern bekommen kann. Erst ein bis zwei Wochen in den Halbschatten und danach kann er sonniger gestellt werden. Er muß sich erst an die kräftigere UV-Stralung der Sonne gewöhnen.
Schönen Gruß
Bernd
Hallo Bernd,
auf der Arbeit haben wir den Bonsai Ficus Microcarpa in S-Form bekommen, aus Spaß habe ich mir einen Steckling abgeschnitten und in ein Glas Wasser gestellt. Nun freue ich mich sehr, weil der Steckling Wurzeln bekommen hat und ich möchte den gerne weiter aufziehen. Leider habe ich sonst keinen grünen Daumen und brauche jetzt Hilfe, wie ich den weiter aufziehe ohne das der mir eingeht.
Also ich habe mir notiert, dass ich den Steckling nun in einen Topf mit einer Mischung aus Lavalit und Akadama pflanzen und 1-2x am Tag kräftig gießen muss, ist das so richtig? Muss ich den schon düngen oder auf den Balkon stellen? Und wie bekomme ich später die S-Form später hin?
Liebe Grüße Sandra
Hallo Sandra,
1-2x am Tag giessen wäre vermutlich zuviel. Ich habe meine immer 1-2x die Woche gegossen. Ausser im Sommer wenn sie in voller Sonne standen. Da wurde an sehr heissen Tagen bis zu zweimal am Tag gegossen.
Einfach giessen, wenn die Erdoberfläche völlig trocken ist.
Um eine S-Form zu gestalten gibt es viele Möglichkeiten. Sobald das Bäumchen die gewünschte Höhe erreicht hat, einfach in die gewünchste S-Form drahten.
Oder bei jedem Umtopfen auf die erste gewünschte Biegung zurückschneiden. Da sollte es mindestens einen Ast oder Trieb geben. Beim umtopfen die Pflanze einfach zur seite neigen. Der Neuaustrieb wächst nach oben. Einfach so oft beim Umtopfen in die anderen Richtung geneigt eintopfen, bis die gewünschte Anzahl an Kurven im Stamm erreicht sind.
Oder schau dir die Fotoserie von Hanno an einfach mal an. Ist zwar ein Kirschbaum. Funktioniert aber bei einem Ficus genauso: https://www.bonsai-als-hobby.de/gestaltungsbeispiele/platz-3-beim-bonsai-fotowettbewerb-fotoserie-kirschbaum/
Viel Erfolg!
Bernd
Hallo zusammen,
hab mir vor ca. 2 Jahren einen Steckling 15cm von meinem Ficus retusa gezogen, nach der ‚Oma‘ Methode im Wasser. Nachdem sich die Wurzeln bildeten hab ich ihn Bonsaisubstrat eingeplanzt, Marke weiß ich nicht mehr. Jetzt nach weiteren 1,5 Jahren ist er 40cm groß und das Stämmchen 1,5cm dick, aber sehr schmal und lang gezogen. Meine Frage ist wie und wann kann ich kürzen, möchte ihn gern kleiner und buschiger haben.
Hallo Holger,
kürzen je nach dicke der Äste / Stamm mit einer Bonsaischere oder Konkavzange oder Knospenzange. Kommt darauf wo und wie dick die Stelle ist.
Wann hängt davon ab was du willst?
Ein dünner Stamm sieht nicht nach Bonsai aus.
Man kann im Prinzip jetzt schon auf die Wunschgröße zurückschneiden. Dadurch braucht der Baum aber alle Kraft um neues Laub und Austriebe zu bilden. Eine Stammverdickung wird dadurch vorläufig verhindert. Dauert länger, allerdings kann man schon früh eine feinere Verzweigung getalten.
Oder erst einmal ein paar Jahre munter wachsen lassen, bis der Stamm schön dick ist. Danach kleiner als die Wunschöhe schneiden und warten bis er neu austreibt. Geht schneller, bringt aber nach dem kräftigen Rückschnitt größere Schnittwunden.
LG
Bernd