Erstgestaltung eines Hainbuche-Rohlings als Sokan (Doppelstamm)

In den letzten Jahren habe ich mich beim Hobby Bonsai mit Jungpflanzen beschäftigt.

Sinn war es am günstigen Pflanzematerial die ersten Erfahrungen zu sammeln. Am wenigsten zickig war dabei eine Hainbuche. Diese hat am besten auf meine Pflegeversuche reagiert. So daß bei den Pflegemassnahmen halbwegs das gewünschte Ergebnis möglich war.

So habe ich mich für die nächste Erfahrungstufe für zwei Hainbuchen-Rohlinge entschieden. Eben frei nach dem Motto, Schuster bleib bei deinen Leisten.

Bei einem der Sponsoren des Bonsai-Fotowettbewerbes habe ich mir im Herbst letzten Jahres zwei 12-jährige Rohlinge gekauft. Der Fachhändler ist der Bonsaishop Linda von Uwe Krötenherdt. Beide Rohlinge wurden fachmännisch über 12 Jahre im Feld auf ihr zukünftiges Leben als Bonsai vorbereitet! Vom Preis- Leistungverhältnis sehr gute Rohware!

Vor zwei Wochen habe ich beide Hainbuchen-Rohlinge entlaubt und von allen Seiten fotografiert. Die Fotos habe ich im Bonsai-Fachforum zur Diskussion für Gestaltungsvorschläge online gestellt. Dort wurde mein Eindruck in erster Linie bestätigt. Ein Doppelstamm sollte man daraus machen.

Also habe ich am vergangenen Wochenende die Erstgestaltung in Angriff genommen. Auf dem ersten Foto sieht man den Rohling vor der Gestaltung. Da ich in der Reduktionsmethode noch absoluter Anfänger bin, tat ich mich am Anfang schwer, zu entscheiden, was weg muß?

Bonsai-Rohling unbearbeitet

Auf dem zweiten Foto sieht man den Wurzelballen. Nach dem auskämen gab es noch ein Wasserbad. Danach waren noch mehr Details zu erkennen. Der Wurzelballen ist bereits relativ flach und die Wurzeln wachsen fast alle sternförmig nach außen. Da hat Herr Krötenherdt bereits über 12 Jahre hervorragende Vorarbeit geleistet.

Hainbuche bei umtopfen

Als Substrat gab es eine Mischung aus Lavagranulat, Lavalit, Bimskies, Akadama und etwas Torf. Unten grobes Substrat. In der Mitte gab es eine mittlere Körnung und die Oberfläche erhielt eine etwas feinere Körnung.

1. Gestaltung Hainbuchen-Rohling

Der Hauptstamm wurde nach links geneigt. So ergibt sich nach oben eine harmonischere Bewegung des Stammverlaufes. Viele Äste wurden entfernt. Ich bin mir immer noch nicht sicher ob es immer die richtigen waren? Manche könnten vielleicht noch gekürzt werden? Aber da bin ich ehrlich gesagt noch zu unsicher und laße mir lieber noch die ein oder Option oder Korrekturmöglichkeit offen.

Wie man an der braunen Wundknetmasse erkennen kann habe ich die neuen Wunden behandelt. Aber auch einige der bestehenden Schnittwunden wurden gleich bearbeitet, nachgeschnitten und hoffentlich optimiert.

Sicherlich kann man noch manches nachbessern. Aber nun warte ich erst einmal auf den Neuaustrieb. Die meisten Äste sind noch recht dünn. Zumindest die unteren werde ich wohl in dieser Wachstumsphase erst mal wachsen lassen, damit sich die Astdicke erst einmal entwickeln kann.

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