Hier möchte ich die Entwicklung und Gestaltung eines Bonsai, in diesem Fall Crassula ovata, aufzeigen. Diese Seite werde ich immer wieder mit aktuellen Fotos und Ergänzungen erweitern um über den Entwicklungsstand zu berichten.
Da ich mich selbst immer noch als Anfänger und unerfahren in Sachen Bonsai zähle, habe ich eine sukkulente (= wasserspeichernde) Pflanze ausgewählt. Dies liegt wohl auch daran das ich mich seit etwa 20 Jahren mit Sukkulenten beschäftige und so auch bei dem Crassula etwas Grunderfahrung habe.
Gekauft habe ich die Pflanze im Mai 2007 in einer Kakteengärtnerei (Fa. Uhlig). Zu Beginn topfte ich sie erst einmal in einen geräumigen Topf mit einer Lavalit und Bimskiesmischung.
Den ersten Sommer verbrachte der angehende Bonsai auf dem sonnigen Westbalkon und trieb munter frische Blätter aus. Nach den ersten Korrekturen sah dann die Pflanze im August 2007 bereits wie auf dem folgenden Foto aus. Die Äste und Blätter erscheinen schon etwas geordneter und der nach vorne zeigende Ast stört auch nicht mehr den Gesamteindruck.
Im zweiten Spätsommer 2008 sah die Verweigung bereits sehr ordentlich aus. Nur für einen Bonsai fehlte noch eine passende Schale. Nach einigem Suchen fand ich auch eine runde erdfarbene Schale die mir passend erschien. Nach dem Erwerb wurde der Crassula gleich in die neue Schale getopft.
Dabei wurden die Wurzeln dem geringeren Platzverhältnisen angepaßt = gekürzt. Die anschließenden 2 Wochen wurde auf das Gießen verzichtet, da sonst die Wurzeln bei Sukkulenten faulen könnten! Nach zwei Wochen wurde zum ersten Mal gegoßen. Nun mit neuem Topf und dem grünen Laub und einem interessanten Stamm sah der Crassula schon eher wie ein Bonsai aus!
Im Frühjahr 2009 machte ich mir kurz Gedanken wie die Entwicklung weitergehen sollte? Wenn ich ihn weiter wachsen lassen würde, wäre das Gesamtbild in Verbindung des Topfes nicht mehr harmonisch. Also entschloß ich mich zu einer Radikallösung?
Es wurden alle Blätter und Äste stark zurückgeschnitten.
Nur da wo zukünftig neue Blätter und Verzweigungen erwünscht sind, wurde bis auf 1 1/2 Astringe zurückgeschnitten. Die 1/2 Astring trocknet mit der Zeit ein und überwallt dann den unteren. Auch hier heilt die Zeit die Wunden.
Bereits nach ca. 4 Wochen zeigte sich der erste Austrieb wie auf dem folgenden Foto.
Anfang Juli 2009 hat sich das Blattwerk bereits prächtig entwickelt und sieht schon nicht mehr so gerupft aus. Unklar bin ich mir allerdings gerade über die Vorderseite? Das erste Foto zeigt die bisherige Vorderseite des Baumes. Das zweite die bisherige Rückseite.
Zwar stört hier noch die dunkle Schnittstelle eines ehemaligen Astes, dafür sieht das unterschiedliche Höhenverhältnis der beiden Hauptäste doch etwas natürlicher aus. Man wird sehen wie er sich weiter entwickeln wird.
Nach dem radikalen Rückschnitt hat sich der Crassula über den Sommer ganz ordentlich entwickelt. Es könnte die Baumkrone noch etwas fülliger und etwas mehr verzweigter sein. Aber dies wird sich sicher noch in den nächsten 1-2 Jahren entwickeln. Sehr schön hat sich in der zweiten Sommerhälflte die rote Färbung der Blattränder entwickelt. Diese entsteht durch hohe Sonnenstrahlung. Mir gefällt diese Färbung seht gut da sie einen schönen Kontrast mit dem grün bildet.
Wie die Entwicklung weiter gehen wird, werde ich in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren hier ergänzen 😉
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Passt wirklich Hammermässig in die Schale:-)
Denke das mit dem Nebari wirn noch kommen. Er braucht sicherlich auch seine zeit bis er sich so entwickelt. Mir gefällz er so ganz gut. Werde mir auch einen käuflich etwerben:-)
Danke Alex! Ja die Schale passt ganz gut. Der Baum ist aber meiner Meinung nach noch entwicklungsfähig. Der Nebari könnte noch im unteren Bereich ein paar Wurzelansätze zeigen. Aber das ist bei den Pfennigbäumen nicht ganz so einfach hin zu bekommen. Und im nächsten Sommer soll die Verzweigung noch etwas verfeinert werden. Wobei ich nach dem radikalen Rückschnitt mit dem Neuaustrieben schon ganz zufrieden bin.
Habe entlich auch einen crassula ovata:-) konnte ihn für ca 10 Euro bei einem schweizer bonsaicenter kaufen. Auf meinem blog kannst du ihn ansehen. Nun wird er gehegt und gepflegt:-) werde dies auch einwenig komentieren. Hoffe er gelingt mir gut.
Wie gross ist der crassula jetzt?
Ich habe mal soeben nachgemessen. Gemäss heutigem Stand 17 cm hoch und etwa 15-17 cm im Durchmesser.
Danke, mein eher noch <> ist bereits 8 cm.. braucht wohl noch ne gewisse zeit:-)
Ein Bonsai muss nicht 17 cm hoch sein. Er kann auch eine Höhe von 8 cm haben.
Wenn Stammdicke und Blattgrösse im optischen Gleichgewicht sind reichen auch 8 cm 😉
Ja das stimmt allerdings, wie jedoch kann ich beim stamm äste austreiben lassen? Es ist nur ein stamm mit blättern:-)
Geduld, Geduld und noch einmal Geduld!
Wozu brauchst du Äste bei 8 cm?
Für mich kommt bei einem Crassula ovata der Affenbrotbaum als natürliches Vorbild am nächsten. Google mal in der Bildsuche nach einem Affenbrotbaum. Dicker gerader Stamm und die Verzweigung ist überwiegend in der Baumkrone.
Wie du auf der fotografischen Chronologie von meinem Bonsai sehen kannst habe ich sogar einen unteren Ast entfernt da er meiner Meinung nach das Gesamtbild gestört hat.
Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
In der jetzigen Jahreszeit treiben die Crassula nicht so toll aus. Wenn du weiter unten einen Ast möchtest musst du warten bis es wärmer ist. Bei uns so ab Mai. Ein radikaler Rückschnitt führt zu weiteren Austrieb. Ob an der gewünschten Stelle ist allerdings vom Zufall abhängig. Meist treibt der Crassula überwiegend an den obersten Ringen unterhalb der Schnittstelle mehrfach aus. So baue ich auch meine Baumkrone in den nächsten Sommern auf. Und nach dem Rückschnitt kann kräftig gegossen werden. 2-4x im Monat mit Kakteendünger düngen. Bei normalen Dünger wächst er zu schnell und die Blätter werden auf Grund des höheren Stickstoffgehaltes grösser.
Beim schneiden sollte man immer etwas über den obersten Ring schneiden, da davon ein gutes Stück eintrocknet. Durch die am Ring entstehenden Austriebe überwallt nach 1-2 Jahren die Schnittwunde an dieser Stelle.
Ist auch dem zweiten bis vierten Foto bei der ersten Verzweigung sehr gut zu sehen.
ok, vielen dank für den guten ratschlag, werde ihn noch etwas zeit lassen und dan beginnen die Baumkrone zu bilden.
Wie auf den Bildern zu sehen ist befinden sich tatsächlich selten äste am stamm. Ist schon fast vorbildlich für den Crassula:-)
Mal schauen wie er sich weiterentwickelt:-)
Nochmals eine frage, da der crassula momentan ein stamm mit blättern ist, wie kann man die blätter schneiden? Sie wachsen fast ohne stiel aus dem ast oder stamm?
Hi Alex, verstehe deine Frage nicht wirklich.
Es kommt darauf was du erreichen willst?
Wenn die neuen Blätter stören und nicht gewünscht werden, knipse ich diese mit zwei Fingern ab und fertig.
Wenn du daraus einen Ast planst, einfach waschsen lassen. Die Blätter bekommen mit dem Alter Stiele.Und aus den Blattpaaren treiben irgendwann weitere Blätter, meist Blattpaare. Die wo man nicht möchte knipst oder schneidet man weg. Und die gewünschten läßt man. So kann man langsam aber sicher eine Baumkrone oder Verzweigung aufbauen.
Danke für die antwort. Werde es versuchen, werde ihn aber noch etwas wachsen lassen, da sein stamm mehr oder weniger noch grün ist:-)
Ich finde es interesant wie sich dieser Bonsai Gabelt, und dann immer Buschiger wird. Wobei ich das mit einer anderen sorte Bonsai vermutlich hübscher finden würde.
Also wenn man nicht wüsste das es auf den Fotos Bonsai´s sind würde ich sagen das wären richtige Oschi´s nur der Topf aauf dem Bild lässt darauf schließen.sehr impossant.
Hi Bernd,
toller Ovata 🙂 Ich bin auch seit ein paar Monaten dabei, mir aus ein paar Stecklingen Pfennigbaum-Bonsais zu ziehen,
bitte weiterhin dokumentieren!!
Gruß, Feanor
Hallo Bernd,
gibt’s was neues von deinem Crassula ovata-Bonsai?
Lu
@ Lu
Bonsai besteht aus bis zu 90% Geduld haben.
Jetzt sind die Crassula bei mir noch im Winterquartier. Da tut sich fast nichts 😉
Erst wieder ab Mai wenn er auf dem Balkon der Sonne entgegenblickt wird er sich munter weiter entwickeln können.
Okay,dann warte ich noch eine Weile…
PS:Ein wirklich gelungener Bonsai.
@ Lu
Die Grundgestaltung ist ganz OK.
Im letzten Sommer habe ich ihn allerdings etwas zu kräftig entlaubt. Aber die letzten Sommermonate hat er wieder prächtig ausgetrieben.
In diesem Sommer will ich eine feinere Verzweigung aufbauen.
Mal sehen ob das funktioniert?
Derzeit sind die Blätter nach der langen kühlen aber frostfreien Winterruhe verschrumpelt. Aber die erholen sich nach dem ersten Gießen in den nächsten Wochen wieder.
Ich habe heute eine recht große Crassula von einem Komposthaufen gerettet…
Sie hatte so ein komisches, gelantineähnliches Zeug an Ästen und Wurzeln.
Ich habe das Zeug entfernt, etwas zurückgeschnitten und die Pflanze in einen größentechnisch passenden Topf mit lockerem, wasserdurchlässigem Substrat gepflanzt. Anschließend habe ich sie auf die sonnige Südterrasse verfrachtet, wo sie sich erholen kann.
Gibt es sonst noch etwas, damit sie sich vom „Schock KOmposthaufen“ etwas schneller wieder auf die Beine bringen kann?
wie steht es mir den Düngergaben so geschwächter Pflanzen?
Danke für die Hilfe,
Lu
@ Lu
Falls du dabei umgetopft haben solltest, bitte die ersten 1-2 Wochen nicht gießen, da sonst Wuzrelfäulnis enstehen könnte.
Crassula sind Sukkulenten (= wasserspeichernde Pflanzen). Nach etwa 2 Wochen kannst du mit Gießen beginnen. Düngen würde ich nach solch einer Radikalkur frühestens nach 4 Wochen.
Nein, Bernd, gegossen habe ich sie nicht!
Das mit dem Faulen der Wurzeln bei Sukkulenten habe ich auch schon gehört, und deshalb bekommt sie auch erst in zwei Wochen etwas Wasser…
OK, den Tipp mit dem Düngen werde ich beachten.
Ich habe schon extra für die Crassula Kakendünger besorgt, damit sie nicht an nährschoffüberversorgung leidet…
Ich frage mich nur, wer so eine schöne Planze auf den Kompost schmeissen kann… Der stamm hat nämlich am Ansatz satte 10cm Durchmesser!
Die hat sicher schon ein paar Jährchen auf dem Buckel…
Danke für die Hilfe,
Lu
Hallo mich würde mal interessieren, wie sich das gute Stück jetzt entwickelt hat. Heute hab ich es gewagt und befasse mich auch mit Bonsais. Ich bin gleich zu meiner Mutter in Garten gegangen und hab mir So einen kleinen Steckling gemopst 😉 Da bin ich mal gespannt .
@ Robert
die weitere Entwicklung kannst du hier nachlesen:
https://www.bonsai-als-hobby.de/bonsaigedanken/der-crassula-ovata-wird-so-langsam-wieder-ein-bonsai/
https://www.bonsai-als-hobby.de/bonsaigedanken/mein-altester-crassula-ovata-bonsai/
https://www.bonsai-als-hobby.de/gestaltungsbeispiele/crassula-ovata-bonsai-bekommt-eine-neue-bonsaischale/
https://www.bonsai-als-hobby.de/auf-dem-balkon/crassula-ovata-monate-nach-starkem-blattschnitt/
Hallo
dass ist ein sehr ausführlicher bericht über deine Bonsai Zucht, ich werde dass auch mal versuchen;-) und mal sehen wie meiner dann aussieht.
Schönen Gruß
Kris
Hallo Bernd erstmal wirklich toller bonsai habe ihn schon lange als Screenshot aus meinem Handy seid meinen eher ungewollten bonsai Anfängen vor ca. 1.5 Jahren .
Ich habe mal eine Frage und zwar bereitet mir zur Zeit meine crassula Probleme da ich sie seid dem umsetzen in die neue schale nicht richtig fixiert bekomme und wie ich finde der Draht auch sehr fest bezw. Eng Sitz um den Stamm im Wurzel Bereich das ich Angst habe beim wachsen des Stammes das der Draht einwächst oder der crassula sozusagen die Luft abschnurt . Wie fixierst Du Deine crassula ?
Vielen Dank im voraus
Mfg Sascha Rashid
Hallo Rashid,
entgegen jeglicher Fachliteratur habe ich meine Crassula-Bonsai noch nie mit Draht fixiert!
Ich habe lediglich den Wurzelballen unten glatt geschnitten und danach in auf das Substrat bzw. Drainage gesetzt. Durch den flachen Schnitt steht der automatisch in der gewünschten Stellung. Nach zwei bis drei Monaten Wachstum über den Sommer ist bereits fest verwurzelt.
Etwas anderes mag es allerdings sein, wenn man die Neigung des Stammes verändern möchte oder den Baum kurz nach dem Umtopfen transportieren muß. Da wird es nicht ohne Fixierung mit Draht gehen.
Gruß
Bernd
Hi Bernd ,
erstmal vielen Dank für deine Antwort 😉
Also mein Problem ist das ich im unteren Bereich sehr wenig Wurzelansatz habe da die Hauptwurzeln 3-4 stück eher etwas oben am Stamm in der Mitte etwa sitzen, und der Stammverlauf in Blatt Ebene zur Seite geht .Deswegen steht er kein bischen von alleine und muss aufjedenfall fixiert werden nur wie gesagt habe ich angst das der Draht einwächst und den Baum zuschnürrt . Würdest du mir eher empfehelen die 3-4 Hauptwurzeln aus dem mittigen Bereich zu entfernen und den Kronen bereich anpassen ? oder ,aber eher den Baum versuchen oberhalb des Substrates am Schalen rand zu fixieren ?
Der Baum ist auch nicht sehr alt in der hinsicht er ist gezogen aus einem Ast in etwa 5-7 monate würde ich schätzen
vielen dank im vorraus
mfg sascha rashid
Hallo Rashid,
5-7 Monate Alter ist kein Alter.
Lass den erst einmal 2-5 Jahre ganz normal wachsen.
Danach schneidest du ihn auf eine Wunschgröße bzw. Kleine (Neuasutrieb berücksichtigen) zurück.
In den Folgejahren entwickelt sich dann die Feinverzweigung.
Wenn du etwas grobe Erde mit Bimskies und oder Lavageröll oder Seramis nimmst hält sich der Baum durchaus. Wenn du normale Blumenerde, Torf … nimmst hat er natürlich keinen Halt, da diese zu leicht ist. Mische diese Bestandteile und dein Baum wird besser in Form gehalten. Falls das nichts bringt musst du ihn am besten mit eloxierten Aludraht fixieren. Bonsaischalen haben dazu im Boden vier kleine Löcher, wo man den Draht durchziehen kann und über die Wurzeln ziehen kann. Da wächst nichts ein. Die wachsenden Wurzeln suchen sich ihren Freiraum.
Schönen Gruß
Bernd
Hi bernd Danke dir 🙂
Habe ihn jetzt in Kakteen Erde mit etwas Lava gemischt und mit bims als Drainage aber wie gesagt sehr schlechter halt die schale ist auch sehr flach fixiert habe ich ihn jetzt mit Kupfer Draht um den Stamm in der Erde. in den Stamm könnte der Draht auch nicht wachsen wenn er dicker wird ?
Könnte ich denn die 3-4 sag ich mal größten Wurzeln die über der Erd Oberfläche sind entfernen wegen der Optik oder wäre das zu riskant ?
Mfg Von Sascha Rashid
Hallo Rashid,
ohne Foto kann ich mir den Wurzelballen sehr schlecht vorstellen, geschweige einschätzen.
Wenn darunter bereits klenere Wurzeln sind, könnte man dieser darüber entfernen.
Wenn darunter keine Wurzeln sind würde ich so nach dran lassen.
Wenn Sie unpassend sind, würde ich sich gleich entfernen, da es sonst später die Schnittwunde größer werden würde. Nachdem Entfernen aber bitte zwei Wochen nicht giessen, da an solchen Stelle sonst Fäulnis entstehen könnte.
Viel Erfolg!
Bernd
Hi Bernd
Ok ich werde dann nachher mal ein paar Bilder machen und sie dir auf deine email Adresse schicken 🙂
Wie immer vielen Dank im voraus
Mfg Sascha Rashid