Das Pfaffenhütchen gehört zu den Spindelsträuchern. Weltweit gibt es davon etwa 90 Arten. In Mitteleuropa sind es 3 bekannte Arten. Den Namen Pfaffenhütchen hat die Pflanze durch ihre Blüte die die Form eines Pfarrerhutes hat.
Auch dieses Pfaffenhütchen wird derzeit von Heinz Hanka im Teichtopf kultiviert. Es soll als noch recht junges Bäumchen erst einmal an Stammdicke zulegen.
Damit dies flott vonstatten geht, mischt Heinz in das Substrat auch reichlich Hornmehl bei. So legen seine Bäumchen im Teichtopf meist kräftig zu. So auch das Pfaffenhütchen.
Wie das Pfaffenhütchen im März aussah, sehen wir auf dem ersten Foto:
Bereits sehr früh im Jahr zeigt sich der erste Austrieb. Auf dem zweiten Foto sieht man das Pfaffenhütchen vier Wochen später im April. Dank der guten Düngung durch die Hornspäne hat das Bäumchen bereits ordentlich ausgetrieben.
Auch hier ist das primäre Ziel, durch eine Stickstoffbetonte Düngung und die gute Lüftung durch den Teichtopf, möglichst schnell einen dickeren Stamm zu entwickeln. Der Stammansatz sieht bereits sehr interessant aus. Für einen alt wirkenden Bonsai benötigt er aber noch einiges an Dickenwachstum.
Auch hier wird auf Grund des starken Austriebes die Gestaltung der Verästelungen erst vorgenommen, wenn der Baum in einer Bonsaischale ist. Derzeit hat die Stammverdickung Priorität.
Was würde pasieren, wenn man den Bonsai jetzt stutzen würde, würde die Stammverdickung dan nicht so intensiv? Man könnte doch meinen, das jetzt die ganze Kraft in den Austrieb geht und nicht in den Stamm.Die Idee mit den Teichtöpfen begeistert mich und macht Sinn.
@ engelchen
Ja, wenn man zurückschneidet wird eine Stammverdickung verlangsamt!
Durch zurückschneiden verändert sich durch Hormone die Priorität des Astes oder Stammes. D.h. der Baum setzt alle Kraft in Neuaustriebe. Eine Stammverdickung wird dadurch stark gebremst.
Deswegen läßt man junge Bäume die ersten Jahre lange austreiben. Je nach Wachstum schneidt man 1-3 im Jahr zurück. Das ist meist von der Wuchsfreude der Pflanze abhängig. Das zurückschneiden ist genauso wichtig um möglichst viele Austriebe im unteren Bereich zu erhalten. So hat man später bei der Gestaltung der Grundform mehr Möglichkeiten zu Auswahl.
Das ist ein schöner Bonsai, auch schön buschig sowas gefällt mir schon eher. Nicht so kahl nicht so klein. Ein Aufschlussreicher Artikel.
Hallo
Ich starte in Kürze mit meinem Pfaffenhütchen die gleiche Aktion mit dem Ziel, erst einmal Masse aufbauen. Was mich irritiert sind die Aussagen: man lässt erst mal ungebremst wachsen um dem Stamm zu verdicken, trotzdem wird von einem mehrmaligen Rückschnitt gesprochen. Soll damit eine Verästelungen mit mehr Blattmasse erreicht werden?
Gruß Jochen
Hallo Jochen, das ist u. a. auch von der Pflanzenart abhängig. Bei den meisten verholzenden Laubbäumen lasse ich junge Pflanzen über das Jahr durchwachsen und schneide diese einmal im Jahr zurück. Meist mache ich das im Winter oder manchmal auch im Herbst, wenn ein Laubbaum sein Laub abgeworfen hat. Nur durch das Längenwachstum kann sich der Stamm am schnellsten verdicken. Erst wenn der Stamm die gewünschte Dicke erreicht hat, kommt der Baum in die erste Bonsaischale und erhält dort den ersten Gestaltungsschnitt. In den weiteren Jahren wird dann die Feinverzweigung aufgebaut.
LG Bernd