Diese Frage wird man sich vor der ersten Bonsaianschaffung sicherlich auch stellen. Wobei Indoor und Outdoor wieder einmal eine typische Schubladendenkweise ist. Im Prinzip gibt es keine Indoor-Bäume. Alle Pflanzen kommen aus dem Outdoor und gehören eigentlich nicht in die Wohnung!? Ja Ihr habt ichtig gelesen, wenn man einen oder mehrere gesunde Bonsais halbwegs artgerecht halten möchte sollte man ihnen so lange wie möglich einen Freiland-Aufenthalt gönnen!
Fast alle sogenannten Indoors fühlen sich im Sommer im sonnigen Freiland am wohlsten und bedanken sich durch gesundes Wachstum und Aussehen. So können die meisten Bonsais in unserem Klima von April/Mai bis in den Oktober/November im Freien kultiviert werden. Wenn du einem Bonsai keinen sommerlichen Aussenaufenthalt bieten kannst, solltest du dir genau überlegen, ob für dich eine Anschaffung solch einer Pflanze überhaupt sinnvoll ist? Nur wenige Pflanzenarten vertragen einen ganzjährigen Standort im Zimmer.
Der Begriff Indoor ist eigentlich kein Bonsaibegriff sondern lediglich von Verkäufern die ihre Ware an den Kunden bringen wollen und so suggerieren das man manche Bonsai auch im Zimmer halten könnte. Statt Indoor sollte man von Warmhaus und Kalthaus-Bonsais reden.
Ein Warmhaus-Bonsai kommt aus den Tropen und benötigt es das ganze Jahr über warm, meist auch in Verbindung mit viel Licht. Im Sommer ist hier ein sonniger Aufenthalt im Freien am besten und im Winter sollte er einen nicht zu kühlen aber hellen Standort im Gewächshaus oder der Wohnung erhalten.
Besonders für Anfänger geeignete Warmhaus-Bonsai sind:
- Portulacaria afra – Speckbaum, Elefantenstrauch
- Crassula ovata – Geldbaum
- Ficus benjamini – Birkenfeige
- Ficus microcarpa bzw. Ficus retusus – Bayanfeige, Chinesische Feige, Lorbeerfeige
- Ficus neriifolia – oleanderblättrige Feige
Ein Kalthaus-Bonsai kommt aus den Subtropen und ist in unserem Klima meist nicht winterhart, benötigt aber eine Winterruhe mit niedrigeren Temperaturen (allerdings frostfrei).
Einige der Ficus-Arten verlieren im Winter einen Teil ihres Laubes. Das ist normal, da es in unseren Breitegraden nur 7h Tageslicht gibt. Um dies zu vermeiden kann man dem Baum eine Zusatzbeleuchtung gönnen. Dadurch reduziert sich der Blattverlust. Wenn man das ganze noch, wie von Vincent beschrieben, mit erhöhter Luftfeuchtigkeit kombiniert, fühlen sich solche Pflanzen richtig wohl und wachsen auch in unserem Winter munter weiter.
Besonders für Anfänger geeignete Kalthaus-Bonsai sind
Auf dem Blog gibt es einen weiterführenden Artikel über die bisher beschriebenen Indoor- und Kalthausbonsai. Meine persönlichen Indoors habe ich unter den Top 10 erläutert. Und wer dann immer noch unbedingt einen Zimmerbonsai möchte, findet hier alle Artikel über Indoor-Bonsai. Ein Outdoor-Bonsai ist in der Regel winterhart und kann mit entsprechender Wintervorbereitung das ganze Jahr im Freien kultiviert werden. Zumindest bei den heimischen Arten ist dies meist der Fall.
Ausnahmen gibt es auf Grund der geringen Erdmenge in einer Bonsaischale. Da können auch wenige heimische Arten erfrieren. Aber auch Baumarten aus Asien können im Winter empfindlicher sein als unsere heimischen Arten. Am besten vor der Wahl einer Pflanzenart genau die Pflegeanforderungen lesen.
Besonders für Anfänger geeignete Outdoor-Bonsai sind:
- Acer – Ahorn – fast alle Ahornarten
- Alnus glutinosa – Schwarzerle
- Carpinus – fast alle Hainbuchen
- Ulmus – Ulmen – Je nach Herkunft der Ulmenart bitte beachten ob diese Frostresistent sind oder aus milderen Regionen (meist Asien) kommen und eventuell eine frostfreie aber meist kühle Überwintergung benötigen.
- Larix – Lärche
- Taxus – Eibe (Achtung! Blätter und Früchte sind giftig!)
- Juniperus – Wachholder
Alle bisher beschriebenen Pflanzen für den Außenbereich habe ich unter den Pflegenanleitungen Outdoor-Bonsai aufgelistet.
Im Jahre 2014 haben die Leser des Blog die 10 beliebtesten Outdoor-Bonsai gewählt. Davon sollte man sich allerdings nicht blenden lassen und die Pflanzenart nach dem in Frage kommenden Standort auswählen.
Die Pflege von Outdoor-Bonsai ist wesentlich einfacher als von Indoor- oder Kalthauspflanzen. Im Winter gibt es kaum etwas zu tun. Bei Zimmerpflanzen gibt es meist im Winter am meisten zu tun.
Da haben sich Läuse oder andere Plagegeister im Sommer engenistet. Die fühlen sich im warmen Winterquartier richtig wohl und wachen auf. Aber auch da gibt es Möglichkeiten diese fern zu halten. Meist macht es aber mehr Mühe.
Man hat sich nun für den ein oder anderen Bonsai entschieden. Aber nach welchen Kritierien wählt man nun einen aus? Einige optische Kritieren gibt es da schon. Auf welche man da achten sollte findet man unter anderem unter …
Grundwissen
Ich wusste gar nicht das es einen Unterschied zwischne indoor und outdoor Bonsais gibt das war mir vollkommen neu.
Auch finde ich es sehr lobenswert das sich so eien Seite im Internet findet..
Eine Video wäre auch nicht schlecht;)
Ja, Video ist eine gute Idee. Weisst du jemanden der mir eine Videokamera sponsert (Scherz)?
Bin selbst auch überrascht, das es einen Unterschied zwischen Indoor und Outdoor gibt. Dachte bisher immer Bonsai gingen nur im Haus, bzw bei den Chinesischen Gärten, die überdacht wären.
Gut zu wissen.
Warum sollten Bonsai im Haus sein? Jede Pflanze kommt ursprünglich aus dem Ausenbereich und die meisten fühlen sich dort auch meist am wohlsten.
Indoor und Outdoor wird deswegen unterschieden um einschätzen zu können welche Bonsai im Winter bei uns nicht überlebensfähig sind 😉
Das war sehr interessant,ich hatte eigentlich auch gedacht, das die Bonsais die für drinnen sind auch dort bleiben, andererseits gibt es ja auh viele Zimmerpflanzen die es lieben im Sommer draußen zu sein und dadurch viel besser wachsen.