Was macht man mit einem Bonsai im Winter? In unserer Klimazone müßen wir je nach Heimat des Bonsai für den Winter gewisse Vorkehrungen treffen. Handelt es sich um heimische oder winterharte Bonsai benötigen selbst diese einen leichten Winterschutz. Auf Grund des kleineren Wurzelbereiches und der geringen Substratmenge, im Gegensatz zur freien Natur, wäre bei starken Frost der Verlust der Pflanze möglich.
Für eine erfolgreiche Überwinterung gibt es viele Varianten. Im Prinzip reicht es aus den Bonsai aus seiner Schale zu nehmen und mit dem gesamten Wurzelballen in einen Behälter mit Isomaterial (Torf-Sandgemisch, Laub …) in eine schattige Ecke im Freien zu stellen. Außer bei sehr milden Winterwetter braucht man fast den ganzen Winter nicht zu gießen. Meine Outdoors kommen in eine längliche Wanne und werden von einem Torf-Sandgemisch umhüllt. Dies wird zu Beginn etwas angefeuchtet damit die Wurzelballen nicht austrocknen. Die Wanne steht unter einem Vordach im hellen Schatten.
Wenn der Boden gefroren ist braucht man nicht gießen, da auch die Bäume die Nährstoff- und Wasseraufnahme eingestellt haben. Bei milden Wetter kann man durch antippen der Torf-Sandoberfläche prüfen ob noch genügend Feuchtigkeit vorhanden ist. Wenn notwendig kann diese angefeuchtet werden.
Bei sehr warmen Wetter über mehrere Wochen sollte man hin und wieder gießen, da sonst die Wurzeln vertrocknen könnten und der Bonsai absterben kann.
Auf keinen Fall sollten die Bonsai im Winter der Sonne ausgesetzt werden, da durch die einseitige Sonneneinstrahlung Spannungsrisse im Holz des Baumes entstehen könnten! Als Folge könnte der Bonsai sogar daran absterben.
Viele Bonsaiarten aus den mediterranen Regionen würden einen Winter im Freien bei uns nicht überleben. Hier reicht aber meist ein Kalthaus, unbeheizter Wintergarten, helles Treppenhaus, frostfreie Garage oder eine vergleichbare Räumlichkeit zum erfolgreichen überwintern aus.
Bei Bonsais aus tropischen oder subtropischen Gefilden sieht es schon ganz anders aus. Hierzu gehören im Prinzip auch alle Ficus-Arten. Diese Pflanzen sind 12 Stunden Sonnenlicht aus ihrer Heimat gewöhnt. Dazu kommen meist auch noch angenehme Temperaturen um die 25 bis 30 Grad. Wenn man dies seinen Pfleglingen gönnen will, braucht man ein beheiztes Gewächshaus mit künstlicher Beleuchtung für eine optimale Überwinterung. Aus Kosten- oder Platzgründen dürften dies nur wenige Bonsai-Gestalter realisieren können. Aber es gibt auch manchen tropischen Bonsai welche sich mit einer hellen Winterkultur in der beheizten Wohnung begnügt.
Die Betonung liegt bewußt bei begnügen, da die Sonnenscheindauer wesentlich weniger und geringer im Winter ist als diese Pflanzen es gewohnt sind. Sehr leidensfähig sind hier fast alle Arten von Ficus und Crassula. Im Prinzip alle Baum- und Straucharten die sich seit Jahrzehnten auch als Zimmerpflanze bewährt haben. Eine Zusatzbeleuchtung in Form einer speziellen Pflanzenleuchte kann hier das Wohlbefinden solcher Bonsai im Winter steigern. Dies ist allerdings mit erhöhten Stromkosten verbunden.
Grundwissen – Pflege
Ein sehr wichtiges Thema was Du ansprichst, eher man sich versieht ist der Baum durch unterlassene „Pflege“ kaputt und man kann Nichts mehr retten. Danke.