Wie versprochen präsentiere ich euch nun eine kleine Liste über jene Moose, welche ich für eine Kultur beim Bonsai als besonders geeignet betrachte.
Die Mooskulturen, welche ich hier vorstelle gehören zu den häufigeren Arten, welche in moderaten Mengen der Natur entnommen werden können, ohne einen größeren Schaden anzurichten.
Dennoch gilt immer:
- Moose nur sammeln, wenn ein großer Bestand herrscht. Andernfalls ist es gut möglich, daß eine sich gerade ansiedelnde Art sofort wieder vernichtet wird.
- Nur so viel sammeln, wie wirklich benötigt wird. Manche Arten benötigen einen längeren Zeitraum, um sich erneut anzusiedeln, vor allem deshalb, da Moose, so wie alle Pflanzen, in Konkurrenz mit anderen Arten leben. Ein zu großes entnehmen schwächt die Konkurrenzfähigkeit.
- Immer darauf achten, daß andere Arten durch das sammeln nicht gestört werden.
- Torfmoose sind ein generelles Tabu! Auch wenn diese Arten teilweise sehr attraktiv sind und dem Bonsai viel nützen können, herrscht ein absolutes Sammelverbot. Wenn schon nicht immer durch den Gesetzgeber, dann doch immer noch aus dem Gedanken des Naturschutzes. Torfmoose kommen, wie der Name schon sagt, hauptsächlich, wenn auch nicht ausschließlich in Torfgebieten vor. Dies sind hauptsächlich Moore und kleinere Sümpfe. Dies sind bedrohte Gebiete, welche es zu schützen gilt.
So weit zu den Grundregeln. Hier nun die geeigneten Arten. Ich beginne mit zwei Arten, welche einen sehr sonnigen Standort vertragen.
Drehzahnmoos – Tortula ruralis
Zu finden ist dies auf Gesteinen und basischen Böden. Es verträgt auch leicht kalkhaltigeres Gießwasser noch recht gut und bildet im feuchten Zustand recht ansehnliche, gelbe Teppiche.
Hornzahnmoos – Ceratodon purpureus
Das Hornzahnmoos ist sozusagen der Klassiker unter den Moosen. Es ist das häufigste zu findende Moos und stellt sich von alleine auf Gestein, Borken, Dächern, Regenrinnen etc. ein.
Schwanenhals-Sternmoos – Mnium hornum
Diese Gattung ist eines der häufigsten Waldbodenmoose und eignet sich gut für Bonsai, welche im Halbschatten stehen.
Gabelzahnmoos – Dicranum scoparium
Dieses Moos eignet sich sehr gut für die Darstellung kleinerer Landschaften. Es ist in sauren Wäldern sehr verbreitet. Der Standort für das Moos sollte eher halbschattig sein, entweder bedingt durch den Bonsai oder durch die Position der Schale.
Dies ist nur eine sehr kleine Auswahl an Moosen, aber wie gesagt, ich stelle auch nur die häufigeren vor, welche sich auch noch für die Kultur am Bonsai eignen müssen. Von den hier vorgestellten gibt es noch einige, teilweise recht häufige Unterarten und nahe Verwandte, welche ich hier nicht näher beleuchten möchte, da es den Rahmen doch ein wenig sprengen würde.
Hallo Vincent,
Sehr gelungener und anschaulicher Artikel!
Das Hornzahnmoos kommt mir bekannt vor. Es dürfte sicher gerade bei meiner kleinen Chinesischen Ulme angesiedelt haben?
Das Gabelzahnmoos und das Schwanenhals-Sternmoos könnte ich mir auch gut als Akzentplfanze vorstellen.
Hallo Bernd,
Danke schön. 🙂
Das Hornzahnmoos ist auch das Moos schlechthin. Das findest du in jeder Bürgersteigritze, auf jedem Dach usw. Wenn du innerhalb der Stadt Moos siehst, ist es meistens das. 😉
Es gibt keine Stadt, die sich „Moos“ nennt 😛
@ Alexander
da bist du falsch informiert.
http://www.moos.de liegt am Bodensee.