Heute präsentiere ich die Plätze 16. und 17. aus dem Bonsai-Fotowettbewerb.
Auf den 16. Platz kam ein Blauzederwacholder (Juniperus squamata meyeri) von Peter Schmidt.
Mein erster Eindruck war nett.
Wenn man den Baum allerdings etwas länger betrachtet, erkennt man, daß man aus ihm einen wesentlich besseren und harmonischeren Bonsai gestalten könnte.
Die beiden Totholz-Äste im Stammansatz sehen für mich wie ein Hirschgeweih aus! Sorry, dies war beim ersten Betrachten meine erste Assoziation. Also habe ich einfach mal das was mich stören würde entfernt. Natürlich nur virtuel. Und den Bonsai noch etwas geneigt. Dabei kam die folgende Simulation heraus:
Man könnte aus dem Bonsai enen harmonischen Literaten machen. Das Laub noch etwas sortieren und der Zuwachs in den nächten Jahren würde ihn dann noch reifer wirken lassen. Die Bonsaischale ist bereits gut. Man könnte aber auch hier noch den Gesamteindruck durch eine etwas kleinere Bonsaischale steigern. Mir gefiele er so besser. Aber da gibt es sicherlich auch andere Ansichten?
Weitere Punkte bei Jury wurden durch die Unschärfe über das gesamte Bild verschenkt. Ich weiß nicht ob es an der Aufnahme oder an der Bildbearbeitung lag? Beim Hintergrund hat sich der Autor Mühe gegeben und störendes wie Schatten entfernt. Leider nicht sauber genug. Im vollen Bildformat sind diese Bearbeitungsversuche erkennbar. Aber auch bei der Bildbearbeitung macht Übung den Meister.
Dietmar Krigar hat uns seinen Ficus-Bonsai eingesendet. Dieses Foto wurde auf den 17. Platz gewählt.
Eigentlich ein Bonsai mit einem enormen Nebari. Die belaubte Krone ist gut. Könnte aber für meinen Geschmack noch ausladender sein. Die fotografische Umsetzung bietet einige Verbesserungsmöglichkeiten. Angefangen beim Hintergrund der sehr unruhig ist und vom Motiv stark ablenkt. Dem Bildaufbau der keiner ist. Die Bonsaischale wirkt im Verhältnis zur Baumkrone zu groß. Aber das könnte man ja in den nächsten Jahren gestalten. Der abgebrochene Schalenfuß, welcher improvisatorisch gestützt wurde, zerstört ebenfalls den Gesamteindruck einer Bonsai-Gestaltung. Gerade bei einem Foto könnte man dies besser oder anders lösen.
Das Substrat sieht auch sehr verbraucht aus. Ein Bonsai sollte harmonsich wirken. Für den Gesamteindruck hat jeder Juror je einen Punkt für den Bonsai und die Fotografie geben könne. Bei diesem Foto war eine Punktevergabe in diesem Bereich nicht möglich.
Aber der Nebari des Ficus hat allen drei Juroren sehr gut gefallen. Der Bonsai hat ein gewisses Alter, welches der Gestalter leider derzeit nicht optimal zur Geltung bringt. Aber das kann er ja noch ändern. Bekanntlich ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen.