Hallo Bernd,
heute will ich mal eins meiner Sorgenkinder vorstellen.
Und zwar handelt es sich um einen kleinen Granatapfel, der seit 2007 in der Hand unserer Familie ist.
Am Anfang sah er noch richtig prächtig aus. Doch dann kamen die ersten Probleme:
Dann begann der Kampf gegen das Ungeziefer (Wollläuse, Schildläuse, Weiße Fliege), wodurch der kleine Baum viel Energie verlor und die Baumkrone immer lichter wurde.
Danach gab es wiederrum die nächste Läusewelle nach der Winterpause. Wo wir dann endlich dachten, dass endlich alles überstanden wäre, weil der Baum wieder so schön zu grünen anfing.
Dann sah er so zerrupft aus und die vor allem nervige Weiße Fliege kam bisher jedes Jahr wieder 🙁
Egal, ob er im Sommer draußen oder im Gewächshaus stand.
Heute gab es mal neues Substrat und das ist von ihm aktuell übriggeblieben:
Ein paar Eckdaten:
- Schale: 15cmx10cmx6cm
- Sommer im Freien
- Winter im Treppenhaus bei ca. 10 Grad
- Substrat: Drainage mit Akadama grob. Darüber: Floraton 3 Substrat /Akadama hard / Lavasplit / Maxit (Hausmischung von „Bonsai und mehr in Hamm“ von Dieter Hesener)
Viele Grüße von der Sandra
Hallo Sandra,
für solch kümmerlichen Wuchs kann es mehrere Ursachen bzw. Kombinatinen daraus geben.
Saugende Insekten sind sicherlich eine Möglichkeit.
Zuviel oder zuwenig Wasser wäre eine Ursache, welche aber bei deinem Baum wahrscheinlich nicht zutrifft?
Zu dichter (verfilzter) Wurzelballen, wenn über mehrere Jahre kein Wurzelschnitt erfolgt ist?
Ich könnte mir vorstellen, dass dies eine weitere mögliche Ursache sein könnte? Bei zuviel Wurzeln und zuwenig Raum in der Schale können irgendwann keine neuen Feinwurzeln zur Wasser- und Nährstoffaufnahme mehr gebildt werden. Die Folge ist, dass die ersten Pflanzenteile vertrocknen. Wenn es wenige sehr dicke Wurzeln geben sollte, diese stark zurück schneiden, damit sich an den Schnittstellen neue kleine Feinwurzeln bilden können. Aber nicht alles kräftig zurück schneiden, da der Granatapfel darauf auch schnell Schaden nehmen kann.
Wenn du ihn erst einmal aufpäppeln möchtest, würde ich ihn erst einmal in einen größerem Topf pflanzen und mal ein oder zwei Jahre kräftig wachsen lassen. Wenn er wieder fit ist kann er ja wieder in eine Bonsaischale.
Saugende Insekten wie Blattläuse und Schildläuse schrecke ich biologisch mit Lavendel ab. Die ätherischen Öle bzw. Düfte vertreiben die Plagegeister. Ob es auch gegen Weiße Fliegen hilft weiß ich nicht, da ich bisher keine hatte.
Schönen Gruß
Bernd
zum thema wurzelballen:
da war ich beim umtopfen überrascht,wie „wenig“,aber dafür gut intakte wurzeln das kleine bäumchen hat, wenn man bedenkt,wie lang ich den nicht mehr umgetopft hatte (wenn ich so andere pflanzen als vergleich nehme)…daher hatte ich auch keine wurzeln weggeschnitten,weil keinen bedarf sah.
gibt es gegen die weiße fliege auch was vorbeugendes?
Kommt darauf wo diese jeweils herkommen?
Meist sind die Larven an den Unterseiten der Blätter. Dein Baum ist Blattlos. Theoretisch sollten da keine mehr sein? Falls aber an anderen Pflanzen noch Larven überwintern, können die im Frühjahr – Sommer wieder leicht den Baum besuchen.
Zum Vorbeugen helfen feine Netze. Sieht bei einem Bonsai allerdings nicht so schön aus.
Lizetan-Stäbchen beinhalten systematische Gift, das saugende Schadinsekten tötet aber für andere Tiere wie Bienen nicht giftig sein soll.
Beim Befall:
Gelbtafeln reduzieren einen Teil der risch geschlüpften Fliegen. Die können sich dann schon mal nicht vermehren.
Neemöl ist biologisch und einsprühen erstickt die Fliegen als auch deren Larven. Ähnlich ist auch Schädlingsfrei Naturen AF aus Rapsöl oder Neudosan AF aus Kaliseifenbasis.
so,hab heute erstmal eine stunde unterwegs,um an die lizetan-stäbchen zu kommen.
was mich verwundert hatte: beim kauf muss man seinen Perso zeigen.
ist das wirklich so ein extremes gift,das es solche vorsichtsmaßnahmen beim verkauf gibt?
Deswegen sind solche Pflanzenschutzmittel im Handel für den Kunden nicht frei zugänglich. Meist abgesperrt in einer Glasvitrine oder so.
Habe noch einma recherchiert. Lizetan wurde durch die EU 2013 verboten!
Zwei Wirkstoffe stehen im Verdacht Einfluß auf Bienen zu haben. Diese töten zwar nicht, verändern aber wohl die Reaktionsfähigkeit der Tiere.
Inzwischen wird Lizetan mit einem anderen Wirkstoff (Dimethoat) hergestellt, welcher nicht Bienen gefährdent sein soll.
http://www.kleingarten-bund.de/der_bdg_informiert/news/bienenschutz_neonicotinoide
http://www.bayergarten.de/schnellinformation.cms?ProductId=fe8944ff-56f7-48b5-8edd-9e3100d2a525
ja,genau das von Bayer habe ich gekauft