Als ich Ende Oktober meinen Balkon aufgeräumt habe, war ich recht überrascht, daß sich eine Libelle auf dem Balkongeländer gesetzt hatte.
Ich bin zwar kein Biologe, dennoch habe ich sofort erkannt, daß es sich um eine gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum) handelt.
Schnell die Kamera mit dem 105er Makro-Objektiv geholt und ein paar Fotos gemacht.
In der Sonne war es zwar um die 15 Grad warm. Dennoch war des für das Fluginsekt doch so kühl, daß es nicht geflüchtet ist.
Auch als ich mit der Kamera nah an das Insekt rückte, blieb es ruhig sitzen.
Gesehen hat sie mich garantiert!
Libellen haben die am weitesten entwickelten Augen von allen Insekten. Ich war bei einigen Aufnahmen nur 30 – 50 cm von ihr entfernt.
Schade, daß sie genau im Gegenlicht der Sonne auf dem Geländer saß. Da kommt ihr knallroter Körper kaum zur Geltung. Dafür leuchten die Adern und Flecken auf den transparenten Flügeln sehr schön. Ich habe bewusst eine große Blende benutzt, damit der Hintergrund in Unschärfe verschwimmt.
Da war es gar nicht so einfach die Augen auch mal scharf zu erwischen. Das kleine Tier hat den Kopf immer wieder bewegt. Von zehn Fotos waren zwei perfekt. Perfekt für meine Ansprüche.
Noch etwas näher ran an die Heidelibelle.
Für mich sind Libellen die interessantesten und faszinzierendsten Insekten. Ich habe sogar mal zwei Jahre lang vom Frühjahr bis in den Herbst an einem See nur Libellen fotografiert.
Dabei habe ich mit Hilfe von Bestimmungsbüchern sehr viel über diese Tiere gelernt.
Fasziniert war ich von einigen Großlibellen die ihre Beute, oft andere Fluginsekten, im Flug gefangen und verspeist haben!
Oder die Eiablage einer Königslibelle.
Übrigens stechen Libellen nicht. Dieses Märchen scheint seit dem Mittelalter nicht auszusterben? Libellen haben keinen Stachel. Manche Libellen haben am Schwanzende ein Organ, welches flüchtig wie ein Stachel aussehen kann. Es ist aber das Legeorgan bei einigen weiblichen Libellen, mit dem sie weiche Pflanzenteile anstechen können und dort ihre Eier ablegen zu können.
Damit können sie aber nicht einmal die Haut eines Menschen einritzen.
Heidelibellen trifft man an Gewässer bis in den November an! Sie sind von unseren heimischen Libellenarten die letzte Art im Jahreszyklus.
Libellen sind übrigens auch sehr nützlich. Sie fressen auch Stechmücken. Ich freue mich über jede Libelle. So auch über diese schöne Heideliebelle 😉
Weitere Infos und Fotos habe ich bereits von vier Jahren im Artikel über Libellen veröffentlicht.