Der heutige Wanderausflug führt von Ramsau über den Zauberwald an den Hintersee.
Die Wanderung dauert normalerweise etwa eine Stunde. Da ich viel fotografiert habe, haben wir zum Hintersee über zwei Stunden gebraucht.
Am Hintersee kann man den See umwandern und die wieder nach Ramsau zurück oder alternativ mit dem Bus zurück fahren. Wer vom Hotel oder der Pension eine Gästekarte hat, fährt mit dem Bus gratis.
Wir haben extra einen bewölkten Tag für diese Wanderung ausgesucht, da ich im Zauberwald einige Aufnahmen der Ache mit langer Belichtungszeit machen wollte. Zudem ist dann das Licht weicher und ausgewogener.
Auf unserer Wanderung hat uns der Regen permanent begleitet. Mit entsprechendem Schutz haben wir uns und die Kamera aber bereits vor dem Urlaub ausgestattet. Bekanntlich gibt es kein schlechtes Wetter sondern nur schlechte Bekleidung. Dennoch ist es oft mühsam im Regen mit Stativ fotografieren zu wollen. Aber mit entsprechenden Willen geht es doch irgendwie.
Den ersten Fotostop machten wir schon nach 15 Minuten. Die Gletscherquellen hatten es mir gleich angetan:
Zahlreiche schmale und dicke Rinnsale schlängeln sich aus dem Wald an bemoosten Felsen entlang. Eine richtig mystisch anmutende Szenerie und genau das Fotomotiv welches ich mir eigentlich im Zauberwald erhofft hatte.
Also habe ich gleich die Kamera, Stativ und Polfilter ausgepackt und über eine Viertel-Stunde fotografiert.
Das Bild des fliessenden Wasser um die bemoosten Steine haben für mich etwas entspannendes. Ein Hauch von Minimalismus mit hohem Symbolcharakter. Das gelbe Ahornblatt interpretiert für mich den Kreislauf der Natur. Vergänglichkeit …
Auf dem Weg zum Zauberwald kommt man an der Marxenklamm vorbei:
Wo anders wäre es eine Attraktion. Im Berchtesgadener Land gibt es aber so viele Klammen, dass diese für die Einheimischen kaum der Rede wert ist.
Im Zauberwald konnte ich leider nicht nicht so tolle Wasserfotos wie an den Gletscherquellen realisieren. Die Ache war auf Grund des Regens doch sehr milchig trüb und die Aufnahmen entsprachen nicht meinen Vorstellungen. Macht aber nichts. Uns Bonsaifans interessiert sowieso weniger das Wasser, sondern was da so im Wald wächst. Also gibt es ein paar Detailaufnahmen aus dem Zauberwald:
Der Zauberwald entstand vor einigen tausend Jahren als sich ein Bergsturz ereignete. Dadurch liegen noch heute viele grosse Steinbrocken im Wald und der Ache. Diese sind heute oft bewachsen und bilden eine urige Kulisse.
Noch mehr Felsen im Zauberwald.
Zum Glück war es regnerisch und bewölkt. Dadurch brauchte ich im Wald zum fotografieren zwar ein Stativ und hatte dennoch viele verwackelte aufnahmen. Aber einige davon sind gelungen zeigen dank des Polfilters ein extrem intensives grün.
Mein Vorhaben auch gezielt Pilze zu fotografieren hat sich als sehr schwierig heraus gestellt. Dies ist die einzige Aufnahme und da sind die Pilze leider auch nicht 100%ig scharf. Die meisten Pilze waren meist vom Moos verdeckt. Und wenn mal einer schön da stand, war das Umfeld oder Standort schlecht erreichbar oder fotografierbar. Kein einfaches Fotomotiv.
Blick in den Nadelwald vom Hinterssee. Auch hier liegen zum Grossteil Felsen mitten im Wald.
Felsen, Moose, Farne und Nadelwald am Hintersee.
Hier konnte man hervorragende Moosstudien betreiben. Allerdings war ich so sehr mit fotografieren beschäftigt, dass ich für so etwas kaum noch Zeit hatte.
Ich weiss nicht warum man Herr der Ringe nicht im Zauberwald und am Hintersee gedreht hat?
Ihr vermisst Fotos vom Hintersee?
Die gab es an diesem Tag nicht, da dass Wetter zu schlecht war. Dennoch möchte ich auch zeigen, dass man bei Regenwetter durchaus eindrucksvolle Naturfotografieren machen kann. Ein Stativ ist allerdings erforderlich, da es im Wald sehr dunkel sein kann. Ein Polfilter hilft die Farben intensiver darzustellen. Damit werden Lichtreflektionen reduziert oder sogar beseitigt. Die Farben sind dadurch kräftiger. Der Effekt ist vom Einfallswinkel der Lichtstrahlen abhängig. Bei einer Kamera mit Vorschau aber vorher prüfbar.
Vom Hintersee selber folgen in einem weiteren Artikel noch ein paar Fotos. Also bis dann!
Wie hast Du die Kamera wasserdicht gemacht? Empfiehlst Du da irgend ein bestimmtes Zubehör? Ich hatte nämlich kürzlich auch das Problem…
@ Matthias
über das Thema habe ich jüngst in meinem Fotoblog http://www.blog-ueber-fotografie.de/fototipps/fototipps-zum-fotografieren-im-regen-und-bei-schlechtwetter/ berichtet 😉
Im Prinzip kommt es auch auf die Kameraart an. Am billigsten ist eine Einwegduschhaube oder Haushaltsbeutel mit Gummizug. Bei Ebay gibt es einen Verkäufer der 100 Stück Duschhauben für ca. 7,50 € verkauft. Lieferzeit allerdings ca. 2 Wochen, da Versand über Asien erfolgt.
Ich habe mir Haushaltsbeutel für Schüsseln mit Gummizug besorgt. Sind zwar teurer und weniger, waren aber vor dem Urlaub noch rechtzeitig zu bekommen.
Die Plastiktüte wird einfach über die Kamera gestülpt und der Gummizug umschliesst sie. Nach unten kann es ruhig offen sein, da mögiches Wasser ja nach unten tropft.
Da meine Spiegelreflexkamera im Prinzip auch an wichtigen Bauteilen abgedichtet ist, macht ihr etwas Wasser normalerweise nichts aus. Aber bei Dauerregen ist solch ein Schutz ganz praktisch.