2010 habe ich die Ausstellung des AK Aichtal-Filder in der Nähe von Stuttgart zum ersten Mal besucht. Damals noch als fast blutiger Anfänger, war ich von den ausgestellten Bäumen riesig beeindruckt. Mir wurde damals klar, das meine Bäume noch einen weiten Weg zu einem Bonsai haben würden.
Am letzten Wochenende besuchte ich wieder die Bonsaiausstellung des AK Aichtal-Filder. Das war mein 7. Besuch in Folge. Obwohl ich manchen Bonsai-Baum bereits aus den Vorjahren kenne, bin ich jedesmal aufs neue beeindruckt, wie sich viele Bäume enorm weiter entwickelt haben.
In diesem Jahr wurden ca. 80 Bonsai ausgestellt. Nicht alle Bäume habe ich fotografisch festgehalten. Ein paar Bäume werden ohne Hintergrund präsentiert. Und der Hintergrund einer Mehrzweckhalle ist da einfach zu unruhig für ein gutes Foto. Zuviel störendes. Man erkennt auf dem Foto kaum die Details des Baumes. Deswegen verzichte ich meist darauf, von diesen Bäumen ein Foto zu machen. Auch wenn es zum Teil großartige Bäume sind!
Der Großteil der Bäume wird vor einem weißen aufgespannten Tuch präsentiert. Das gefällt mir am besten! Nicht nur aus Sicht des Fotografen, sondern auch aus Sicht des Betrachters. Der Blick kann die Details eines Baumes viel besser und konzentrierter erkennen. Und im Gegensatz zu den letzten Jahren war das Hintergrund an keiner Stelle vergilbt und ohne Falten. Ob man hier meine Verbesserungsvorschläge für Bonsaiausstellung in einem früheren Blogartikel zu Herzen genommen hat? Zumindest wurden einige meiner Verbesserungsvorschläge berücksichtigt 😉
Jetzt im Frühjahr waren zahlreiche unterschiedliche Satsuki-Azaleen in der Blüte zu bewundern.
Streben im Hintergrund empfinde ich beim Betrachten als störend. Sie lenken das Auge vom eigentlich Objekt, dem Bonsai, zu sehr ab. Auch dies wurde bei den Shohin-Bonsai durch ein weißes Tuch optimiert! Großes Lob an die Veranstalter!
Eine Silberzypresse auch Mooszypresse genannt. Diese Art hatte ich bisher noch nicht als Bonsai gesehen.
Für mich einer der Top 5 Bonsai auf der Ausstellung. Wie die Wurzeln den Stein umklammern ist großartig. Aber auch die detailreiche Bepflanzung animieren zum genau hinschauen.
Eine Nahaufnahme der Nadeln an dieser schönen Mädchen-Kiefer.
Mir gefällt diese Lärche seit Jahren sehr gut. Sie glänzt durch einen sehr schön geschwungenen Stammverlauf und fein abgestuften Ast-Etagen. Ein sehr harmonischer Nadelbaum.
Das Leben kann einen hart zeichnen. Solch eine Vergangenheit stellt wohl diese Lärche dar? Vom Wind oder der Schneelast zur Seite gebeugt und dennoch dem widrigen Wetterverältnissen im Gebirge getrotzt. Der Stamm wurde seitlich durch einen Steinschlag aufgeschlitzt. Der Baum hat es überlebt und die Wunde zum Großteil überwalt.
Sehr gefallen mir die kleinen Zapfen an der Lärche.
Kleine Lärche großer Rahmen. Ein sehr originelle Präsentation!
Eine Fichte als Bonsai. Auf mich wirkt der Baum noch recht unruhig. Mal sehen wie sich dieser in den nächsten Jahren weiter entwickeln wird?
Eine Wald-Kiefer als Literat gestaltet.
Wer auf Akkupunktur steht sollte mal einen Igel-Wacholder gestalten. Die Nadeln sind sehr hart und spitz. Dies ist für mich ein großartiger Bonsai. Eine sehr gelungene Gestaltung. Tolles Totholz. Tolle Unterpflanzung. Toller Bonsai.
Nahaufnahme der Nadeln am Igel-Wacholder.
Auch die Details am Igelwacholder sind sehenswert. Flechten am Stein und ein kleinwüchsiger Hauswurz auf dem Felsen.
Nahaufnehm eines toten Astes von einem weiteren Igel-Wacholder. Den ganzen Baum habe ich nicht als Foto festgehalten, da er ohne einfarbigen Hintergrund präsentiert wurde. Die Details an dem Baum waren sehr gut und gekonnt ausgearbeitet.
Details an einem Wacholder.
Die Nadeln an einem Igel-Wacholder.
Schöner Wald aus Wacholder. Für meinen Geschmack sind die 7 Baumstämme fast alle gleich dick. Unterschiedliche Baumstamm-Dicken bzw. Altersstufen würden auf mich noch natürlicher wirken.
Die Kornelkirsche scheint mir in unserer Region immer beliebter zu werden?
Wenn man solch eine Kornelkirsche mit dem großartigen Totholz sieht, wundert es mich nicht, daß diese Baumart immer öfter zum Bonsai gestaltet wird.
Eine gut gestaltete kleine Zwergmispel. Den Baum finde ich gut. Die Steinschale wirkt auf mich überproportional groß. Mehr und dezenter wäre vielleicht besser? Aber das ist wohl persönliche Geschmackssache.
Als bekennender Hainbuchen-Fan gefiel mir dieser Bonsai natürlich auch sehr gut.
Eine Winter-Linde.
Und zum Vergleich eine Sommer-Linde. Da die Blätter der Sommer-Linde größer sind, sollte auch der Baum höher in der Gestaltung berücksichtigt werden. Diese Sommer-Linde dürfte locker über 1 Meter hoch gewesen sein. Ein sehr schöner Bonsai.
Da ich viele Fotos gemacht habe, splitte ich den Bericht in 2 Teile. Teil 2 der Bonsaiausstellung wird morgen mit weiteren interessanten Fotos folgen.