Im dritten Teil über die Bonsaiausstellung im botanischen Garten München-Nymphenburg werde ich euch einige Blüten-Bonsai präsentieren.
Satsuki-Azaleen. Diese haben jetzt Blütezeit. Sicherlich die schönste Zeit für diese Pflanzenart.
Alte Exemplare sieht man in Deutschland recht selten.
Noch seltener sind alte Satsuki-Azaleen ohne Schnittwunden am Stamm.
Im Alter können diese einen enorm wuchtigen Wurzelansatz gebildet haben. Und ohne Schnittwunden können sie in der Blüte ein perfekter Blütenbonsai sein.
Und die ersten Nadebläume wird es heute auch zu sehen geben.
Aber starten möchte ich mit den blühenden Satsuki-Azaleen:
Eine sehr schöne Zuchtform mit zwei verschiedenen Blütenfarben an einer Pflanze.
Hier noch einmal die Blüten aus der Nähe betrachtet.
Mit ihren schlanken über den Stein wachsenden Wurzeln wirkt diese Azalee wesentlich filigraner. Auch diese Varietät glänzt durch zwei verschiedene Blütenfarben.
Es gibt aber auch Bonsai-Fans für die solch ein Bonsai mangels wuchtigem Wurzelansatz weniger hoch in der Gunst steht. Ich gehöre nicht zu denen. Mich erfreut solch eine filigrane Gestaltung genauso wie ein dicker Wurzelansatz. Hauptsache es wirkt harmonisch.
Diese Satsuki-Azalee hat mir persönlich am besten gefallen. Warum? Ein perfektier Stamm. So etwas sieht man in Deutschland sehr selten. Oft gibt es am Stamm Schnittstellen. Ich konnte auch bei näherer Betrachtung keine Schnittstellen entdecken!
Und das Nebari ist ebenfalls hervorragend entwickelt. Der Baum ist 60 Jahre alt! Als Bonsaischale passt die klassische Tokoname-Schale sehr gut.
Manchen Besucher mag diese Satsuki-Azalee besser gefallen haben. Sicherlich ist die Blüte eindrucksvoller als bei dem Exemplar davor. Und in der klassischen Tokonoma wirkt der Bonsai-Baum als Gesamt-Konzept viel eindrucksvoller. Das Rollbild war am Besuchstag leider nicht im harmonischen Dreieck zum Bonsai und dem Farn positioniert. Ursprünglich war dies zu Beginn der Ausstellung der Fall. Keine Ahnung wer und warum die ursprünglich harmonischere Positionierung aus dem Gleichgewicht gebracht worden ist?
Diese Rhododendron gefiel mir auf den ersten Blick auch sehr gut.
Aber?! Bei näherem Blick auf den Stamm konnte man einige größere Schnittstellen entdecken. Schade. Dennoch ist es ein eindrucksvoller Bonsai mit mächtigen Stammansatz. Und Schnittwunden verheilen mit der Zeit. Geduld ist eine Tugend des Bonsaigestalters.
Ein großartiger Bonsai-Baum der einer der Stars dieser Ausstellung war!
Ein kurzer Ausflug zu den Beistellpflanzen auch Kusamono genannt. Diese blühende Heuchera hat mir sehr gut gefallen. Diese Pflanze kannte ich vor der Ausstellung noch gar nicht. Über Facebook konnte man mir bei der Bestimmung schnell helfen.
Eine sehr schöne Muschelzypresse. Der Stammansatz irritiert mich beim betrachten immer wieder. Oder liegt es an der Schale? Ich bin mir trotz mehrmaliger Betrachtung nicht sicher. Vielleicht eine Schale ohne Füße und etwas höher? Für einen Nadelbaum wirkt die Schale auf mich etwas zu filigran. Aber das ist nur mein persönlicher Eindruck.
Der Bonsai-Baum ist sehr schön und harmonisch. Eine sehr schön und alt wirkende Borke. Besonder gut gefallen mir die Astverzweigungen an dem Baum. Da steckt viel Arbeit und Liebe drin.
Wacholder gab es auf dieser Ausstellung erstaunlich wenige. Liegt es am Birnengitterrost, welcher sich auch gerne auf einigen Wacholder-Arten nieder lässt? Oder haben die Aussteller in ihrem Pflanzen-Kontingent einfach andere Schwerpunkte?
Eine sehr natürliche Gestaltung. Manche würden ihn schon fast als Rohling bezeichnen? Die Laubpolster sind recht dicht und zahlreich. Sehr gut gefällt mir auch die Unterpflanzung. Insbesondere mit dem Farn. Dieses fördert den natürlichen Eindruck.
Hier noch eine nähere Ansicht des Wacholder. Man sieht gut, dass es auch Totholzarbeiten gibt, welche inzwischen verblichen sind.
Zum Abschluß des dritten Berichtes noch eine Europäische Lärche. Passend zur Wahl des beliebtesten Outdoor-Bonsai!
Auch wenn ich mich oute. Ich bin bisher kein großer Fan von Nadelbäumen. Dennoch gefällt mir DIESE Lärche hervorragend 😉
Mit solch markanter Borke und alt wirkenden Stamm habe auch ich als Nadebaum-Muffel gefallen an Nadelbäumen.
Bei diesen Baum vermisse nicht einmal Totholz. Man kann es ja auch übertreiben.
Eine sehr schöne und natürliche Gestaltung.
Und eine perfekt abstimmte Bonsaischale. Perfekt.
Welcher dieser Bonsai-Bäume gefällt euch am besten?