Bonsaiausstellung in Weil der Stadt – Teil 2

Nachdem ersten Teil der Bonsaiausstellung in Weil der Stadt, folgt nun der Zweite.

So langsam werden nun die Bäume größer und teilweise auch reifer in ihrer Wirkung auf den Betrachter.

Wobei dies natürlich mein persönlcher Eindruck ist und diese Ansicht nicht von jedem Betrachter geteilt wird.

Auf der Ausstellung konnte man seine drei Favoriten wählen. Meine Frau hatte drei andere Bonsai auf ihrem Stimmzettel als ich stehen.

Die Geschmäcker sind auch bei Bonsai unterschiedlich.

Der erste Teil endete mit einer noch jungen Waldgestaltung auf einem Felsen. Der zweite Aussstellungsteil beginnt ebenfalls mit einer Waldgestaltung:

Dreispitzahorn-Wald

Eine schon reifere Waldgestaltung vom Dreispitzahorn (Acer buergerianum). Den Wald hatte ich im vergangen Jahr bereits auf einer Ausstellung gesehen. Ein Jahr später war ihm die etwas fortgeschrittenere Reife bereits anzusehen. Auf jeden Fall versteht der Gestalter sein Handwerk. Der Bonsai-Wald ist auf einem sehr guten Weg und wird sicherlich in den nächsten Jahren weiter an Reife und Ausdruck gewinnen.

Acer monspessulanum als Bonsai

Machen wir einfach bei den Ahornbäumen weiter. Ein sehr schöner Felsenahorn (Acer monspessulanum). Ich habe in Deutschland noch keinen dieser Art mit solch dicken Stamm als Bonsai gesehen? Da diese Art ein relativ langsames Dickenwachstum hat, dürfte es im Lande auch relativ wenige mit solch ausgprägten Stamm geben? Das Nebari ist für diese Art hervorragend gestaltet.

Acer palmatum als Bonsai

Ein Fächerahorn (Acer palmatum) darf natürlich auf keiner Bonsaiausstellung fehlen. Ein sehr schönes Exemplar dieser Ahornart. Die beginnende Herbstfärbung, ein sehr gelungenes Nebari, eine harmonische Astverteilung und Bonsaischale verleihen dem Laubbaum sowohl Eleganz als auch Alter-Würde.

Acer buergerianum über Stein als Bonsai

Dieser Dreispitzahorn (Acer buergerianum), der einen Felsen mit See umklammert, war der persönliche Favorit meiner Frau. Auf mich wirkte der Bonsai noch zu unausgeglichen. Mir fehlte es im Vergleich zu einigen anderen Bäumen an Harmonie. Aber das ist mein persönlicher Eindruck. Den Baum selber finde ich originel gestaltet. Und mit zunehmender Reife und Gestaltung wird der Baum sicherlich auch noch harmonischer wirken?

Carpinus turczaninovii als Bonsai

Ein Baum, der mir bereits im letzten Jahr auf einer Ausstellung, sehr positiv aufgefallen ist. Im letzten Jahr war er noch recht licht belaubt. Da wurden offenbar noch die Äste neu aufgebaut. In diesem Jahr ist er wesentlich dichter belaubt, was spürbar harmonischer wirkt. Ein tolles Nebari mit herrlicher Stammverjüngung nach oben. Man merkt, dass ich Hainbuchen liebe. Ach ja, es ist eine koreanische Hainbuche (Carpinus turczaniovii). Auch die Bonsaischale wirkt auf mich sehr harmonisch.

Weniger Gefallen fand ich am verhältnismässig überdimensionierten Tisch. Kleiner, niedriger und ohne Verzierungen wären da mehr gewesen und hätten den Charakter des Bonsai sicherlich unterstrichen und hervorgehoben. Dies soll den Baum nicht schlecht machen, sondern nur als mögliche Verbesserung gemeint sein. Der Bonsai selber in dieser Bonsaischale wirkt alleine sehr harmonisch und ästhetisch.

Fagus crenata als Bonsai

In Japan ist diese Buchenart, die Kerb-Buche (Carpinus crenata), auf Grund der hellen Borke sehr beliebt. Auch diesen Baum durfte ich bereits im vergangen Jahr auf einer Ausstellung bewundern. Tolles Nebari und Stamm. Ein Jahr später hat der Bonsai enorm an Würde gewonnen! Mich erstaunt es oft auf Ausstellung, wie innerhalb von einem Jahr ein Bonsai an Qualität gewinnen kann. So auch dieser. Eine sehr gute Gestaltung durch seinen Besitzer!

Rotbuche als Bonsai

Eine Rotbuche (Fagus sylvatica) mit streng aufrechter Gestaltung. Sicherlich ein Yamadori. Oben ist nach hinten eine grosse Schnittwunde, welche sicherlich noch einige Jahre Zeit benötigt, bis sie überwallt worden ist. Sehr gut gefällt mir allerdings die bereitg gut getaltete Verästelung. Diese wird in den kommenden Jahren sicherlich noch feiner werden. Ist aber bereits eine sehr gute Gestaltungsgrundlage. Ein gutes Beispiel was man aus einem Findling einer Hecke oder aus dem Garten als Bonsai gestalten kann!

Weissdorn als Bonsai

Ein sehr schöner Weissdorn (Crataegus monogyna) mit roten Früchten. Aber auch die markante Borke gefällt mir an diesem Weissdorn sehr gut.

Winter-Linde als Bonsai

Ein weiterer Baum, den ich auch schon im Vorjahr auf einer Ausstellung gesehen habe. Auch dieser hat in einem Jahr an Reife und Ausdruckskraft gewonnen. Erstaunlich finde ich an diesem Baum, das trotz einer gebrochenen Grundregel, dennoch als harmonischer Bonsai gestaltet worden ist. Eigentlich sollte man zwei gegenüberliegende Äste wie die beiden unteren, auf gleicher Höhe vermeiden, damit der Bonsai harmonischer wirkt. Bei diesem Bonsai stört mich dies überhaupt nicht. Im Gegenteil, gerade deswegen wirkt er auf mich natürlicher und harmonisch! Die Bonsaischale finde ich grandios und unterstützt die Harmonie hervorragend. Gratulation an den Gestalter!

Feldulme als Bonsai

Diese Feldulme (Ulmus carpinifolia) war einer meiner drei Bonsai-Favoriten auf dieser Ausstellung. Ok, ich liebe Bonsai-Ulmen 😉

Feldulmen sind auf Grund des Ulmensterbens, welcher durch einen Pilz verursacht wurde und wird sehr selten geworden. Auch als Bonsai gibt es wenige ältere Exemplare. Dieses ist sicherlich eines der Wenigen. Zudem auch noch ein sehr schön gestalter Ulmen-Bonsai. Sicherlich hat die sehr schöne Herbstfärbung auch zum positiven und harmonischen Eindruck beigetragen. Aber genau solche Herbstimpressionen wollte ich ja auch auf einer Herbstausstellung sehen. Die sehr schöne Borke lässt auch einen alten Baum erkennen. Gratuliere dem Gestalter zu dieser sehr schönen Ulme!

Ich denke man kann an Hand dieser Bonsai-Bilder sehr gut die hohe Qualität dieser Bonsaiausstellung erkennen?
Keine Angst. Es gibt noch einen dritten Teil der Ausstellung mit genauso tollen Bonsai-Bäumen. Dieser wird in den nächsten Tagen folgen.

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