Der dritte der Teil von der Bonsaiausstellung 2014 des AK Aichtal-Filder handelt über die ausgestellten Shohin-Bonsai.
Shohin ist die japanische Bezeichnung für kleine Bonsai-Bäume.
Frei übersetzt bedeutet es kleine Dinger.
Auf dieser Ausstellung gab es einige der kleinen bis kleinsten Bäume zu bewundern.
Leider waren diese oft in dichten Gruppen aufgestellt, sodaß ein gutes fotografieren nur bei wenigen Bäumen möglich war.
Viele Besucher laufen unachtsam an den kleinen Bäumen vorbei. Von einigen werden sie auf Grund ihrer Größe übersehen oder für weniger vollwertig angesehen.
Dabei ist es eine viel größere Kunst, einen kleinen Bonsai-Baum zu gestalten und zu pflegen.
Ich selber durfte das im letzten Jahr durch den Verlust meiner japanischen Ulme erfahren.
Im Sommerurlaub hat die Gießaushilfe einmal zu spät gegossen und der Baum war hinüber.
Aber auch die Gestaltung wie drahten, spannen und schneiden ist oft viel filigraner und zeitaufwändiger.
Kleine Bäume machen oft mehr Arbeit als große!
Bei Grossen gestaltet man und dann wartet man.
Bei Kleinen gestaltet man und muß ihn danach fast täglich prüfen und evtl. nachbessern bzw. in Form halten.
Ein bis zwei Wochen Unachtsamkeit können eine Gestaltung zunichte machen.
Ups, bei dem kleinen Baum habe ich doch glatt vergessen die Bezeichnung zu notieren oder zu fotografieren. Auf jeden Fall gefällt er mir sehr gut.
Auch verholzende Kräuter lassen sich zum Bonsai gestalten. Na ja, mein Thymian, den ich als Küchenkraut benutzte, ist erst zwei Jahre alt. Da braucht es zum Bonsai wohl noch einige Jahre?
Da ein Dreispitzahorn schnell und kräftig wächst, lassen sich daraus in relativ kurzer Zeit auch gute Shohin gestalten. Die Wuchsfreude verursacht allerdings auch viel Arbeit. Etwas Feinverzweigung würde dem Baum nicht schaden. Aber das dürfte in den nächsten Jahren mit Leichtigkeit möglich sein?
Der Harfenstrauch gefiel mir auch sehr gut. Diese Pflanze kannte ich noch gar nicht. Hat aber eine schöne Borke.
Mädchenkiefern gibt es auch als Shohin. Der Stammansatz mit der schlanken Taille sieht etwas seltsam aus? Ich weiß nicht ob es eine gepfropfte Pflanze ist oder der Blickwinkel ungünstig war?
Der Spierstrauch ist ebenfalls als schöner und harmonischer Shohin gestaltet worden.
Der Rosmarin ist mein absoluter Shohin-Favorit dieser Ausstellung. Im Stile eines Nadelbaum-Literaten getaltet. Und das ganz noch mit filigranem Totholzbereich! Super Arbeit!
Vielleicht sollte ich meinen Rosmarin auf dem Balkon mal näher betrachten?
Vielleicht schlummert da auch ein Bonsai?
Aber in diesem Sommer darf er erst mal weiterhin als Lieferant für die Küchenkräuter dienen.
Sehr schön gestalteter Maulbeerbaum als Shohin-Bonsai mit Totholz.
35 Jahre ist diese Zelkove serrata bereits alt! Shohin-bonsia in der Besenform.
Shohin-Bäume zu gestalten ist im Prinzip eine eigene Disziplin in der Bonsaigetaltung.
Viele Gestaltungs- und Pflegearbeiten haben einen anderen Rythmus und sind meist viel zeitintensiver als bei grösseren Bäumen.
Keine einfache Sache, die aber bei Gelingen viel Freude bringt.
Sowohl beim Gestalter als auch beim Betrachter.
Schaut wieder rein.
Im nächsen und übernächsten Teil gibt es jede Menge toller Bonsai-Bäume zu bewundern!
Ups,
habe doch bei der Vielzahl an Fotos zwei Shohin-Bonsai übersehen.
Deswegen wurden der Maulbeebaum und die Zelkova serrata heute ergänzt.
Beide waren richtige kleine Prachtexamplare!
LG
Bernd